Chronik von Garsten

38 Anhang Die Landwirtscha� des Klosters. Jedes Kloster gleicht einer großen Familie und braucht daher die nö�gen wirtscha�- lichen Unterlagen, Grund und Boden. In genügendem Maße haben die Gründer gesorgt, wie aus der beiliegenden Skizze ersichtlich ist. Wie mit einem Zirkel gezogen sind die Acker um das S��, nur von der Straße nach Steyr durchschniten, im Ganzen 62 Joch. Eine wohl später dazugekommene Ergänzung bildet das sogenannte Ladedorferfeld, längs der Enns, jenseits des Garstnerbaches, 17 Joch, heut zur Gänze verbaut. Das nö�ge Bau- und Brennholz lieferte das Kürchholz, neben dem Ladendorfer Feld, jenseits der Straße, heute noch bewaldet. In der Mappa Geographica meint der Chronist2 „Die Ausstellung, die gemacht wird, dass es nämlich die Zierde und das Ansehen des Klosters schmälere, wird durch den Nutzen aufgewogen.“ Dieses Holz gehörte mit „Bach, Grabrecht und Hägern“ dem Kloster. An den statlichen Mairhof anschließend war der „Maigarten; wenn die Hofgärten nicht erkleckten, man das Gras und Fuder von den Mairhof nimet“. Bei Düngung wächst dort schönes Futer. Unmitelbar beim Kloster waren zwei Zwerggärtel, hiezu ein langes Glas-Treib-Feigenbaumhaus und Parterre Saletl, in den übrigen Plätzen beiderseits viele Baumgärten. Der „Konventgarten negst den Klostermauern“ barg ein denkwürdiges Sommerhaus, 1608 erbaut, für damals ein ansehnlicher Bau, der aber nicht das Gefallen des Kaisers fand. Es war für die armen Mönche zu prunkvoll. Der Kaiser glaubte ein Einspruchsrecht zu haben, denn Garsten galt als „kaiserliches“ Kloster, (Siehe Steiermark). An der linken Mündung des Garstnerbaches war der „Holzplatz, mit Scheider, Zimmer- oder Wagnerstadel, 1728 vom Pertlhaus zugekau�, als Holzplatz, damit für das Kloster keine Feuersgefahr sei“. Das Kloster war eigentlich weltabgeschieden, wie es sich für Mönche geziemte. Der einzige Weg in die Welt war gegen Steyr, wo die baumbepflanzte Allee gegen Sarning nach Steyr führte. Die Enns aufwärts war nur ein schmales Sträßlein über den Garstnerbach. Gegen das Buchholz war ebenfalls eine Gasse. Der schnurgerade Weg von der Klosterpforte zur Kreuzkapelle (heute Friedhof) war mehr eine gärtnerische Spielerei. Der Garstnerbach „gehört mit beiden Rainen zum Kloster, ist ein ungemein reißender Bach, so bei gachem Weter großen Schaden anrichtet”. So war 16303 der Steg weggerissen worden und musste bald wieder gerichtet werden. Bauholz mussten die Untertanen vom Hofamt Garsten hergeben; man benö�gte Großbauholz 23 Stämme, Steckenholz, Lärchenbäume Stämme 9, Jochholz und Sparbäume 7, zu Handhaben 12, weiter wurde um 27 fl 13 s Bauholz erkau�. 2 G.A. Handschri�en, Bd. 6, Mappa Geographica 1753. 3 G.A. Bd. 198 N. 6.

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