80 Jahre Bundesgewerbeschule Steyr

menten das Normschrift-Klein buchstabenalp habet bilden kann. Auf einem Önorm-A 4-Blatt, dessen Linierung Sie bis heute fertigzustellen hatten, üben Sie nun mit der 2 mm-Feder in der ersten Zeile kurze Striche, i, Oberlängenstriche, Unterlängenstriche und wechseln dann ab. In der zweiten Zeile üben Sie den Strich mit gebogenem Auslauf und dann t und 1. In der dritten Zeile . ..“ Langsam und genau ,,.. . Heute machen wir die zweite Schreibübung und beginnen mit dem kleinen s. Dieser Buchstabe ist schwer zu schreiben. Wir zeichnen ihn daher vorerst sehr stark vergrößert, nämlich 120 mm hoch, ins I left. Zeichnen Sic ein 75 “-Parallelogramm . . . und die eingeschriebene Ovalform, die Sie schon kennen ...“ Der zweite Strich hat die gleiche Richtung wie beim V „ ... Heute beginnen wir mit den Großbuchstaben, die wir wieder der Reihe nach aus Elementen zusammensetzen, und die wir einzeln besprechen und üben werden. So wie bei den Kleinbuchstaben werden wir auch nach ein paar neuen Buchstaben Wörter bilden, um das Aneinanderreihen zu üben. Beachten Sie ...“ „... Und zuletzt üben wir verschieden große Schriften. Die Größenverhältnisse entnehmen Sie aus der Tabelle, die ich Ihnen auf Grund von önorm M 1101 diktiert habe. Anhaltspunkte haben Sie aber auch auf Ihrer Vorlage in der kleinen Zusammenstellung mit den abgerundeten Werten. Im übrigen wissen Sie ja nun wohl schon die Maßverhältnisse auswendig. Ja?“ „Die Strichdicke ist ein Siebentel der Großbuchstabenhöhe.“ „Die Kleinbuchstaben haben zwei Drittel der I löhe der Großbuchstaben.“ „Ja! Der Zeilenabstand wird aus der Tabelle abgelesen. •— Und nun linieren Sie sich Zeilen für verschiedene Redisfedergrößen vor. Ich borge dem einen oder anderen von Ihnen auch Rcdisfedern Nr. 3, 4 oder 5, wenn er Lust hat, auch so große Schriften zu probieren....“ „Bitte, was sollen wir da für Wörter schreiben?“ „Sollen wir vielleicht was aus dem Lesebuch abschreiben?“ „Nein! Nehmen Sie Ihre Vorlage und wählen Sie Buchstaben für geometrische, mathematische oder physikalische Größen mit deren Bedeutung. Sie festigen damit gleichzeitig Ihre Kenntnisse . . .“ Nun macht's schon Freude Prof. Franz Wieringer RÄUMLICH-PLASTISCHES KURVENERLEBNIS „Stellen Sic sich vor, die Platte dieses Katheders sei die Grundrißebene. An ihrer der Tafel näher gelegenen Längskante denken Sie sich nun lotrecht die Aufrißebene errichtet. Jetzt bauen Sie sich vor Ihrem geistigen Auge einen auf rt stehenden geraden Kreis- kcgel auf und schnellen ihn kraft Ihres räumlichen Vorstellungsvermögens mit einer schiefen, etwa so . . . (Handbewegung des sprechenden Lehrers) . . . gelegenen Ebene. — Das Beschriebene wollen wir nun zeichnen." So w a r es, als man den hohen Stehkragen trug und die Moire-Krawatte, die, von einer Nadel, aus Gold bestehend und eine Perle tragend, gehalten werden mußte. . Jahre später hörte es sich etwa so an: „Jetzt zerlege ich dieses lackierte Holzmodell und Sie können die in einer Ebene bestimmter Stellung liegende Schnittfigur sehen, deren . . . Moser, da hinten in der letzten Bank, was wollen Sie denn jetzt mitten in meiner Erklärung?" 33

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