80 Jahre Bundesgewerbeschule Steyr

Obwohl das Gelände der Versuehsanstalt keineswegs den Erfordernissen entspraeh, infolge seiner Lage am Steyr-Fluß unter ständiger Feuchtigkeit litt und mehr als notdürftig ausgestattet war, konnte der junge Leiter so befriedigende Erfolge erzielen, daß die Versuehsanstalt erweitert wurde. Man beschloß, die bisherige Fachschule aufzulassen und den theoretischen Unterricht an die Versuchsanstalt zu verlegen'"). Die neue Anstalt wurde als ,,k. k. Vereinigte Versuchsanstalt und Lehrwerkstätte für Stahl- und Eisenindustrie“ bezeichnet und gehörte, wie die bisherige Schule, zum Ressort des Handelsministeriums1'). Die Direktion übernahm Ingenieur M a i e r, dem fünf Lehrer zur Seite standen. Die Schülerzahl war anfangs äußerst gering und betrug nur zehn. Damals aber entstand bereits jene Form, die unsere Schule heute noch besitzt, die Verbindung von Lehrsaalunterricht und Lehrwerkstätte. Die Versuchsanstalt und Lehrwerkstätte (1878—1883) Am 15. Oktober 1878 erfolgte die Eröffnung. Der Unterricht wurde in zwei Jahrgängen erteilt und umfaßte im ersten Jahrgang die Gegenstände Arithmetik, Geometrie, Technologie, Handcisgeographie, Geschäftsaufsätze, Geometrisches Zeichnen, Freihandzeichnen und Schönschrift; im zweiten Jahr kamen noch Mechanik, Buchhaltung, Fachzeichnen, Maschinenzeichnen, Entwerfen und Kalligraphie hinzu. Neben der Erlernung des Messerschmiedegewerbes wurde dabei auch die Erzeugung feiner Stahl- galantericwaren beabsichtigt. Der Anstalt wurde ein Kuratorium zur Seite gestellt, das die wirtschaftlichen Interessen wahren sollte, aber auf die pädagogische Leitung keinen Einfluß hatte. Die Handelskammer in Linz, die Landes- und Gemeindebehörden unterstützten tatkräftig die Schule und verliehen bedeutende Stipendien. Trotzdem fehlte es nicht an Anfeindung, vor allem von der Seite der Gewerbetreibenden her, die zum Teil die Schule als unerwünschte Konkurrenz betrachteten. Daneben muß aber festgestellt werden, daß viele I landwerker der Versuchsanstalt günstig gegenüberstanden, weil sie mit Halbfabrikaten beliefert wurden und von der Schule hcrgestelltc Werkzeuge und Vorrichtungen Das Leopoldseder Gut, heute zum Selbstkostenpreis erhielten. Ferner wurde ihnen auch die Möglichkeit gegeben, die maschinellen Einrichtungen der Schule gegen geringe Gebühr zu benützen. Die Schule litt während dieser Zeit unter den ungünstigen Unterbringungsverhältnissen, die bereits erwähnt wurden. Direktor Maier führte einen zähen Kampf mit der sparsamen Stadtverwaltung, die für die Schule nur ungenügende Mittel bewilligte. Zu Beginn der Achtzigerjahre wurde es Maier klar, daß ein neues Gebäude errichtet werden mußte, tw rllcpiTic ^^^fd^’tUt Ü)tafdu^ HiMb5 Um OuM . cJrcu-trc/uyt. < bbtwcifiqu tfx.uv {>1X14 . 11

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