75 Jahre Alpenvereinssektion Steyr

.l)ie <Bergflora von ~er Slu~au bis ~um <Tomi rdJbac(Jturm vom Landesbeauftragten für Naturschutz, Professor Dr. Heinrich Se i d 1 Seit seinem Bestehen hat sich der Alpen– verein nicht nur die Erschließung, sondern auch die Erforschung der Alpen angelegen sein lassen, und wenn man seine ganzen wissenschaftlichen Veröffentlichungen nur dem Autor und Titel nach zusammenfassen wollte, so würde dies schon einen Band fül– len. Sie sind ein Beweis für das große see– lische Bedürfnis nach Erkenntnis, die den Naturgenuß nicht nur nicht stört, sondern berufen ist · ihn bedeutend zu vertiefen. Naturerken~tnis ist aber auch die unab– weisliche Voraussetzung für einen wirk– samen Naturschutz, wie er in stetig steigen– dem Ausmaß einen immer größeren Raum in der Alpenvereinsarbeit einnimmt. Dies ist auch heuer wieder bei der Jahreshaupt– versammlung in Ad m o n t unter lebhafte– ster Beteiligung in Erscheinung getreten, denn der Eingriff der Maschinenlandschaft in urtümliches Gelände und die Bewande– rung der Berge niit einer immer größeren Menge zum Teil recht naturfremder Men– schen kann die reine Natur ganz gewal– tig schädigen. Wenn hier nun eine kurze Ubersicht über kennzeichnende Vertreter der Berg– f:ora in dem von der Sektion S t e y r besonders viel begangenen Bergen gegeben werden soll, so dürfte es manchen er– wünscht sein, den Grad der Schutzbedürf– tigkeit der besprochenen Pflanzen zu er– fahren , wie er nach den derzeit geltenden Naturschutzbestimmungen gesetzlich fest– gelegt ist, um diese Herrlichkeiten auch künftigen Geschlechtern zu erhalten. Es sind daher hier nach allen Namen, die eine unter besonderem Schutz stehende Pflanze bezeichnet, folgende Merkzeichen gesetzt: V. . . bedeutet v o 11 k o m m e n g e - schützt; H.... bedeutet vor dem Ha n de I und der gewerblichen Verwendung geschützt; T. . . . bedeutet t e i I w e i s e geschützt, es darf also vo11 dieser Pflanze wohl ein Handstrauß gepflückt werden, doch gilt der Wurzelstock als geschützt (Schneerose, Mai– glöckchen), oder die Zwiebel (Schneeglöck– chen, Blaustern, Muskari), oder die Blatt– rosetten der gewöhnlicheren Primeln, der Steinbrech-, der. Hauswurz- und der Manns– schild;;rten sowie die Polster des stengel – losen Leimkräutes. (t . . . giftige Pflanzen sind durch ein Kreuz gekennzeichnet). Selbstverständlich würde es den hier ver– fügbaren Raum weit überschreiten, wollten wir ein vollständiges Verzeichnis aller Blü– tenpflanzen im Raume Steyr - Se n g - sengebirge Tamischbach– t u r m geben. Es wäre auch nur eine trok– kene, ·ermüdende Aufzählung. Dafür sollen die für die Vegetationsstufen dieses Rau– mes besonders kennzeichnenden Blüten– pflanzen hervorgehoben und nach diesen Stufen geordnet gebracht werden. Auch di_e untersten Vegetationsstufen werden kurz gestreift; nicht nur wegen des interessanten Gegensatzes und einzelner alpiner Ein– sprenglinge, sondern auch um eine Zi1sam– menfassung a 11 e r gesetzlich besonders ge– schützten Florenkinder zu bringen. Von den Flußniederungen bis zur Schnee– region unterscheidet die heimatliche Pflan– zenkunde sieben „Vegetationsstufen", und es gehört zu den reizvollsten Naturbeob– ac.htungen, auf der \X'anderung festzustel– len, welche Pflanzenart für die jeweilige Höhenlage bezeichnend ist und auf welche Art sie sich ihr angepaßt hat. Zuerst ein kurzer Uberblick : 1. das T i e f I a n d, umfassend die Uber– flutungsgebiete der Flüsse und die daran schließenden niederen Eiszeit- und Nacheis– zeitterrassen; 2. die k o 11 i n e oder H ü g e I s t u f e von zirka 300 Meter Seehöhe bis zu den 31

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