75 Jahre Alpenvereinssektion Steyr

flachgewölbten Sd1lier- und Sandstein– hügeln des Vorlandes von 500 m, z. B. der T r ö s c h b e r g bei S t e y r; 3. die s u b m o n t a n e oder u n t er e B u c h e n stufe der Wiener Sandstein– oder Flyschzone bis gegen 800 m (Da 111- b er g); 4. die m o n t a n e oder o b e r e B u - c h e n stufe, die bis gegen 1200 m, also etwa zur Höhe der S c h o b e r s t e i n - kette reicht; 5. die sub a 1 pi n e Stufe oder Nac.!el– waldregion, die wie die vorige überwiegend in alpinem Kalk liegt und bis ungefähr Traunsteinhöhe (1700 m) reicht; 6. die a I pi n e Stufe von der Wald– grenze bis zur Schneegrenze, also rund 2400 m; wie die folgende im Alpenkalk; 7. die n i v a I e S tu f e oder Schnee-, bzw. Gletscherregion, die- in Oberösterreich nur im D ach s t e i n erreicht wird. Natürlich sind die Höhenzahlen nur als beiläufige Größenordnungen zu werten, denn die Vegetationsstufen sind jz, auch ab– hängig von der Lage, die entweder den Pflanzenwurus besonders begünstigt (Sonn– seite, Windschatten, humoser Boden) ·oder ihn benachteiligt (Nordhang, ausgesetzte Lage, saurer Boden, Schutt, Fels). Wenn wir die Wanderung in der unter– sten Stufe, dem Ti e f 1 an d, beginnen, so finden wir in üppigen Auwaldungcn in den Altwässern die w e i ß e und die g e 1 b e Seerose (V), auf den Auwiesen mannig– fache O r c h i d e e n (K n a b e n k r ä u - t er) (H, t), darunter die seltsame b 1 a s s e 0 r chi de e, dann große Bestände des kleinen Schneeglöckchens (H, T, t), das sogenannte „ernte", dann den zierlichen BI au s t er n (T, t) und die tiefblaue Trau b e n h y a z i n t h e (M u s– k a r i) (T, t). An manchen Stellen ist der von Uberschwemmungen hergebrachte Sa– men des blauen Sturm- oder Eisen– hutes (1-1, tt) aufgegangen , ein guter Bekannter aus der Almregion; manchmal auch sein blaßgelber Vetter, der g e I b e Ei s e n h u t oder Wo I f s töte r (H, tt) . An den Konglomeratfelsen der Ufer kommt 32 so manche alpine oder subalpine St e i n - b rech- (T) und Hauswurz (T) - Art zum Auskeimen, ja sogar die Ge b i r g s– p r i m e 1, das P et e r g s t a m m (V) kann hier bisweilen Fuß fassen . Auf Sumpfwiesen treffen wir den sonst auf Bergmoore be– schränkten Sonnentau (H), der mit sei– nen rötlichen Blattdrüsen kleine Insekten fängt und auch verdaut. Auch T ü r k e n - b u n d (V) und F r a u e n s c h u h (V) wird auf dem Wasserweg manchmal in die Nie– derungen verfrachtet. Der I-1 ii g e I r e g i o n gehört das große S c h n e e g I ö c k c h e n (H, T, t) an, die sogenannte Früh I i n g s knote n– b 1 um e vom Volksmund auch Märzen- , b e c h e r 1 genannt, dann manche Schwert 1 i 1 i e n (t), Iris (H) und überwiegend die gemeine oder h oh e S c h I ü s s e I b I um e = P r i m e 1 (H, T) , während die s t e n g e 11 o s e P r i m e 1 (H, T), und die mit dem Peter g stamm nicht selten verwechselte g e b r ä u c h - 1 i c h e P r i m e 1 (H, T) meist höher hin– aufsteigt. In günstigen Lagen tun dies alle drei genannten Schlüsselblumen bis in die montane Region, zusammen mit dem g e – m e i n e n S e i de 1 b a s t (V, tt), dem Leber b I ü m c h e n (H), der weißen Schneerose = schwarze Nieß– w ur z (H, T, t) und der Sumpf d o t - t erb 1 um e (t), nur kommen sie dort viel später zur Blüte, so daß man dem Frühling, wenn er im Tal zu Ende geht, gewissermaßen in die Berge nachsteigen kann. Der vorhin erwähnte Volksausdruck „Märzenbecher! " wird oft auch für die große gelbe Gartennarzisse verwendet, die hier aber nur verwildert vorkommt, während ihre schneeweiße, mit rotgelber Nebenkrone gezierte Schwester, die gewöhnliche oder Dichternarzisse (H, t) in der mon – tanen und submontanen Stufe den feen– haften Anblick der berühmten Narzissen – wiesen auf feuchten Gründen verschafft. Das Vieh hat keine Freude damit und im künftigen Landesnaturschutzgesetz wird die Pflanze hier auch aus dem Handelsverbot entlassen werden. Trotzdem werden soge– nannte „Na rzissenzüge " und dergleichen

RkJQdWJsaXNoZXIy MjQ4MjI2