75 Jahre Alpenvereinssektion Steyr

Phot. Dr. Theodor Prock, Steyr Almboden mit Blick auf Hohen Nock mit ihren mannigfachen Urgeräuschen, in die sich vereinzeltes Läuten der Weideglok– ken und die Rufe der ihre Gefährten su– chenden Herdentiere mischt. Das erste Morgengrauen sieht uns schon auf dem Wege über speikduftenden Alm– boden und durch den erwachenden Hoch– wald. Auf dem „Haltersitz ", dem 1492 Me– ter hohen Vorberg, erreichen uns just die ersten wärmenden Strahlen der aufgehen– den Sonne. Wir genießen in kurzer Rast den prächtigen Blick über die zu unseren Füßen liegenden Feichtauer Seen bis weit hinaus ins Tal der Steyr. Nach Querung eines mächtigen steilen Geröllfeldes geht es dann auf ungefährlichem, ausgezeichnet an– gelegtem Steig durch ein wildzerklüftetes Felskar zum Gipfelplateau empor und über die etwas niedrigere Vorhöhe zum Gipfel des Hohen Nock (1961 Meter). Eine präch– tige Augenweide gewährt dort der Rund– blick. Gleich einem Zwergenreich liegt vor uns gerade gegen Süden der Markt Win- dischgarsten in lieblichem, breitem Talbek– ken, umrahmt von imposanten Gebirgs– zügen, Hallermauern, mit Pyhrgas und Bos– ruck, Warscheneck- und Prielgruppe; die Vormittagssonne läßt am Fuße des Schwar– zenberges einen hellen Fleck erstrahlen, den Gleinkersee, und wenn uns in wunschloser Gipfelrast noch etwas begehrenswert er– scheint, so wäre es das, uns, gleich einem Vogel auf pfeilschnellen Schwingen, in seine kühlenden Fluten stürzen zu können. Da wir Touristen leider nod1 immer flügell.::hm sind, müssen wir den Ubergang nach Win– dischgarsten schon zu Fuß machen. Durm das wildromantische Rettenbachtal um die Steinwand herum erreichen wir Windisch– garsten in ungefähr drei Stunden. Die Feichtauhiitte, nunmehr wieder be– stens eingerichtet und bewirtschaftet, lädt alle Bergfreunde ein, das durch sie erschlos– sene, vielfach noch ziemlich unberührte Ge– biet eigenartigen hochgebirglichen Reizes eifrigst zu besuchen. Dr. Theodor Prock. 21

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