60 Jahre GWG Steyr

29 mes zum mäßigen Preis von 14 Schilling das Mittages- sen zu beziehen.“ 1973 bekam der Stadtteil Münichholz ein Pensionisten-Wohnhaus, 1974 folgte der Bau auf der Ennsleite und 1979 jener im Wehrgraben. Gemeinsam mit den ab 1971 ins Leben gerufenen „Seniorenclubs“ finden sich in diesem Konzept bereits die Vorläufer für das „Betreute Wohnen“, welches sich in den vergange- nen Jahren ständig größerer Beliebtheit erfreut. Der Resthof: Eine Trabantenstadt entsteht Als eine der bedeutendsten Industriestädte von Öster- reich hat Steyr eine lange Tradition in der Errichtung von Großsiedlungen. Im vergangenen Jahrhundert waren es die Arbeiterwohnbauten des Fabrikanten Josef Werndl, die im Wehrgraben und im Eysnfeld das Stadtbild präg- ten. Die Nationalsozialisten griffen dann vor und während des Zweiten Weltkrieges mit der Planung und dem Bau der Großwohnsiedlung Münichholz nicht nur massiv in die Stadtentwicklung ein, sondern überschritten mit ihren Baugelüsten auch die Grenze nach Niederösterreich. Mit dem Baubeginn des Stadtteiles „Resthof“ am 14. April 1971 wurde der Startschuss zu einem der größten so- zialen Wohnbauprojekte von Oberösterreich nach dem Krieg gegeben. Als Projektträgerin trat die GWG der Stadt Steyr auf, die Bauausführung wurde von der Firma Zwettler als Generalunternehmerin übernommen. Der Ankauf des Grundes und die ersten Planungen für das Projekt „Resthof“ liegen allerdings wesentlich wei- ter zurück. Bereits 1962 gelang es der Stadtgemeinde nach längeren Verhandlungen, die Landwirtschaft mit dem markanten Vierkanthof im Zentrum um 7,6 Millionen Schilling von der Besitzerin Helene Zeileissen zu erwer- ben. 23 Hektar Grund gelangten damit in den „Talon“ der Stadt, die so Vorkehrungen für die spätere Bebauung traf. Zum Zeitpunkt des Spatenstichs galt der geplante neue Stadtteil umgerechnet auf die Gesamteinwohnerzahl von Steyr als größtes Wohnbauprojekt des Bundeslan- des. Mit voraussichtlich 1.850 Wohneinheiten wurde der Resthof zu diesem Zeitpunkt nur von Linz-Auwiesen mit 3.000 und Linz-Oed mit 2.265 Einheiten übertroffen. Als erstes Objekt kam das achtgeschoßige Wohnhaus mit dem angegliederten Heizhaus zur Ausführung. Es wurde im Sommer 1972 mit 32 fertigen Wohnungen seiner Be- stimmung übergeben. Bis zum Ende des ersten Baujahr- zehntes sollte sich die Zahl auf unglaubliche 985 Wohn- einheiten erhöhen – eine Menge, die in den Folgejahren nicht mehr erreicht wurde. Spannend liest sich die Projektbeschreibung der Firma Zwettler, die noch von einer Wohnungsgesamtzahl von Bau der Resthofgebäude im ersten Bauabschnitt

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