60 Jahre GWG Steyr

30 2.080 ausgeht: „Die gesamte Wohnhausanlage der so genannten Nordstadt wird im Endausbau 2.080 Woh- nungen umfassen. Die Wohnungen liegen in drei- bis elf- geschoßigen, vorwiegend aber viergeschoßigen Wohn- blöcken mit insgesamt 160 Stiegenhäusern. Sämtliche Wohnungen sind mit einer Loggia ausgestattet. Gemeinschaftsräume, Waschküchen, Trockenräume, Abstellräume und Parteienkeller sind in den jeweiligen Kellergeschoßen untergebracht. Schutzräume in bau- licher Grundausstattung stehen ebenfalls in den Keller- geschoßen zur Verfügung. 75 Prozent der erforderlichen Pkw-Stellplätze sind in Tiefgaragen untergebracht, der Rest der Stellplätze liegt in ausreichender Anzahl im Frei- en. Die gesamte Wohnanlage wird von einem Fernheiz- werk im Objekt 8.0 beheizt. Für die Nahversorgung der Einwohner wird ein eigenes Einkaufszentrum um einen Marktplatz herum gruppiert, zusätzlich werden hier Geschäfte zur Deckung des täglichen Bedarfs untergebracht. Ein Clubraum für Ju- gend- und Seniorenveranstaltungen ist im Rohbau fertig gestellt. Seit 1974 besteht im Siedlungsgebiet ein Ver- suchs-Kindergarten der Kindergartenschule. Ein Pfarr- und Seelsorgezentrum ist geplant. Kindern jeden Alters stehen verschiedene Spielmöglichkeiten, Geräte und ge- nügend Spielflächen zur Verfügung.“ Bei aller Logik und Präzision, die hinter dieser Beschrei- bung steckt, gab es dennoch genug Stimmen, die die gesellschaftliche und städtebauliche Relevanz des Groß- projektes in Zweifel zogen. Der Stadtteil sei zu groß, die Bebauung zu dicht und die persönliche Kontaktaufnah- me der Menschen untereinander kaum möglich. Außer- dem sei das Freizeitangebot für Jugendliche zwischen 14 und 17 Jahren so gut wie nicht vorhanden, waren die Ar- gumente. Viele Kritiker verwiesen im Zusammenhang mit dem Resthofprojekt auf die Gartenstadt ähnliche Anlage von Münichholz, die mit wesentlich lockerer Bebauung, niedrigeren Geschoßhöhen und größeren, hofähnlichen Grünzonen nachbarschaftliche Beziehungen fördere. Umdenkprozesse und Bürgerinitiativen Nach dem Höhepunkt des Wirtschaftswunders und den anschließenden konjunkturbedingten großen Umgestal- tungen der Städte und Dörfer begann sich Anfang der 1970er-Jahre in Österreich der Unmut über das unge- bremste Wachstum im großen Stil breit zu machen und Wohnungsflair in den frühen 1970er-Jahren

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