250 Jahre Christkindl - 1708-1958

sendet und zeitgerecht um die Bewilligung zum Gebrauch eines altarc portatilc angcsacht wcrdcn")- Damit war nun endgültig erreicht, daß die Wallfahrt an ihrem Ursprungsort verblieb. Der Abt ließ sofort die Arbeiten wieder in Angriff nehmen, und am 31. Mai 1708 hielt er in feierlicher Weise die Grundsceinlegung. Der Grundstein, heute noch unterhalb der Kanzel sichtbar, erhielt die Inschrift: PRINCEPS LAPIS HlC POSITUS Aß ANSELMO ABBATE GARSTENSI XXXI. MAY MDCCVIJI Am 18. August 1709 bat der Abt um die Zelebrationserlaulmis, sandte einen Grundriß und Aufriß der Kirche ein 30 ) und teilte vom Bau mit, daß er .gottlol; albcrciths dahin khomben, daß die drei Capellen bis auf die mittere Kupl, welche an heuer wegen ihrer Höche nicht völlig aufgeführt werden khann, völlig eingewölbt sein, das spatium gedachter Kupl aber mit einem intcrims-Tach geschlossen und versichert, auch im übrigen die Capcllen mit allen nottwendig– khciten solchergescalren decenter instruiert worden, daß nunmcr longist ca fesrum Si Michaelis sine ulla irreverentia aut alio legitimo obscaculo die erste heyl. Meß darinnen gehalten werden khunte". Er bekommt die bisd,öfliche 13ewilligung 31 ) dazu am 25. September 1709. Vor dem Gnadenbaum und in den Seitenkapellen wurden vorläufige Altäre aufgeridnet, und am 29. September 1709 nahm Abt Anselm die einfache Bene– diktion der Kird1e vor. Die Prälaten von St. Florian, Gleink und Kremsmünster lasen eine hl. Messe auf die von der Kaiserin-Witwe begehrte Meinung um Schutz und Segen des Gnadenreichen Jesukindes für das Haus Osterreid,. Nad, diesen Messen hielt der zum ersten Superior von Christkindl crn:lnntc Pater Ambros Freude11,pid1I vor einer unübersehbaren Menge im Freien die Festpredigt über das Wort aus der Geschidne von der Jakobsleiter: . Und wahrhafftig GOtt ist in disem Orth."· Anschließend daran hielt der aus Steyr gebürtige Neup<iester des Stiftes Vorau Michael Sduottmüller in Gegenwart seiner Eltern und des Steyrer Magistrates sein Primizamt und erteilte n.ichmitr.ag den Primizsegentlt). Sehr bald liefen aud, Stiftungen ein, besonders Meßstifrungen, deren Zahl von 1710 bis 1810 auf 52 siieg 33 ). Die erste war gleich die bedeutendste, in ihr ") LA., Stifts-A. G., Bd. 74, Nr. ta, ßl. 5, Origin,l, und OA., Passaucr Akten, Fosz. 339, Nr. 26, Konzept. 3'1) OA., Passauer Akten, Fasz. 339, Nr. 27, Original, inliegend Grundriß, 41,8 mal 31,5 cm, Federzeichnung in Sch\varz, rot laviert, bczeidmet mit A., und Aufriß, 24 mal 15,3 cm, mit ovaler Umrahmung, signiert: Joseph Gottf. Prechlcr fccit aqua forti Garst. Radierung in Schwarz. Ein gleicher Abdruck in Rot im Pfarr-A. Christkindl. Bei beiden Abzügen ist d,s auf einem im Deceennium Abbatis Anselmi, StiftSarchiv St. Florian, erhaltenen Druck sidn– bore Schriftband durch Abdeckuns weggelassen. 31 ) LA., Stifts-A. G., ßd. 74, Nr. la, BI. 5, Original. ") Freudenpichl, a. a. 0. S. 48 ff; Hauspostille, S. 6, Pf.-A. Christkindl; Till Leopold, Marckstein des Gotthaus Gärsren, A. 1735, S. 54 v, LA., Stifts-A. G., Hs 6. ") Sämtliche Stiftsbriefe im Zechschrein des Pf.-A. Chrisrkindl, dazu einzelne Duplikate, bzw. Abschriften auch im LA. i'i.ltere Stiftsbr., Bd. 16, Nr. 3 u. LA., Stifts-A. G., Bd. 74, Nr. 16. Bis 1831 stieg die Zahl der Stiftungen auf 10

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