250 Jahre Christkindl - 1708-1958

1707 zu mündlicher Information in Passau..}. Am 29. Oktober 1707 beruft sich Anselm nun auf die alten und wiederholt vom Papst bestätigten klösterlichen Rechte. Da die Kapelle im Pfarrgebiet von Garsten liege, könne man nicht die Aufgabe des Inkorporationsred11es verlangen"). Die Sache scheint nun wieder auf die lange Bank geschoben, da ereignet sich am 28. Februar 1708 ein neuerliche.r schwerer Einbruch, bei dem die Diebe nachts durch das Dach in die Hütte eindringen, die Opfertafeln herunterreißen, aber durch Leute, die aus der Umgebung herbeieilen, vertrieben werden. Der Abt teilt dies am folgenden Tag dem Direktor Wolfgang Leonhard Ammon in Passau mit, zugleich, daß er sich vor zwei Monaten neuerlich an den Bischof gewandt, auch wiederholt beim gräß. Racskanzlisten Castulus Victor Schmidt um Beförderung der Sad1e gebeten, aber keine Antwort erhalten habe,.). Auf den Vorschlag Ammons, die Kapelle zwar in den Wiener Rezeß einschreiben zu lassen, dabei aber eine jährliche Ordinariatsabgabe zu leisten, antwortet Ansclm am 9. März 1708, daß man seines Wissens von Wallfahrtskirchen, die keine pfarrlichen Rechte hätten, wie der Sonntagsberg oder Heiligenkreuz, kein solches Kathedratikum verJange, erklärt sich aber bereit, eine Summe von 100 fl einzusenden, damit vom Erträgnis dieses Kapitals die jährlichen Forderungen beglichen werden könnten. Zugleich bittet er um Übergabe eines beiliegenden Schreibens an den Bischof, in dem er ihm vom Einbruch Mitteilu11g madu und um endliche Genehmigung des Baues ersucht"). Mit Erlaß vom 12. März 1708 bewilligt nun das Bischöfliche Ordinariat die Inkorporierung der zu erbauenden Kapelle als Filialkirche von Garsten unter der Vorausse<zung, daß ein Revers über die Einhaltung der Verpßichtungen des Wiener Rezesses eingesendet und ein jährliches Kathedraticum von 4 II 46 kr geleistet werde"). Die Einsendung des Reverses erfolgt am 29. März 1708'3). So sind nun endlich alle Schwierigkeiten behoben, und Anselm erhält am 16. April 1708 die langersehnte Bewilligung: .Also möget ihr anjezo mit dem weiteren Gepeu mehrbesagter Chrisi Kündl-Capellen ungehündert fortfahren und dasselbe völlig zu Endt bringen." Vor Eröffnung des Gouesdienstes soll jedoch mitgeteilt werden, in weld,em Stande der ßau sei, es möge ein Bauplan einge- ..} P . Edmund Egg an Abt Anselm, dat. Passau, 7. 10. 1707, und an P. Robert König, dat. Passau 7. X. 1707, sowie ein zweites Sdtreiben an diesen, Passau, ohne Datum. P. Robert König, drei Schreiben an den Abt, dat. Salzburg, am 7., 14. und 21. 10. 1708. Pfarr-A. Christkindl, Fasz. 1. ") OA., Passauer Akten, Fasz. 339, Nr. 22, Original. Darauf Vermerk: .Praesent. Passau 5. Jänner 1708; Capelle die jährl. Jura Epalia pro 4 ß 46kr wie ein jede Closterpfarr zu zahlen"; Pfarr-A. Christkindl, Konzept und Abschrift, inliegend Abschriften des Schreibens Abt Erenberts von Kremsmünster v. 19. 1. 1683 und zugehörige bischöß. Antwort v. 28. 1. 1683, Heiligen– kreuz betreffend. ") LA., Stifts-A. G., Bd. 319, Nr. 15, Konzept. "} Ebenda, Konzept, und OA., Passauer Akten, Fasz. 339, Original. "'} Pfarr-A. Christkindl, Fasz. 1, Original. 03 ) OA., Passauer Akten, Fasz. 339, Nr. 25, Original, mit Vermerk: .reprod in cons. 16. April 1708", Pfarr-A. G. Christkindl, Fasz. 1, Konzept, inliegend Protokoll über eine münd!. Besprechung mit Dedrnnt Gemilotti. 9

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