Festschrift zur Kirchweihe Steyr-Tabor 1975

LJ signalisieren, so erscheint doch die Anlage vom städte- baulichen her gesehen als Kirchenbau , der sich unauf- dringlich in die moderne Umgebung des neuen Stadt- teiles einfügt. Waren der 2., 3. und 4. Entwurf noch bestimmt von komplizierten Baukonstruktionen , so hat die fortschrei - tende Vereinfachung der Konstruktion eine Klarheit her- beigeführt, die dem Gebälk des Innenraumes abzulesen ist. Die vorgesehene aufwendige Kragkonstruktion mit einer überdimensionalen Lichtkuppel wurde im letzten Entwurf durch eine Konstruktionserhöhung im Mittelteil der Kirche ersetzt und der ganze Dachstuhl als sichtbare Holzleim- l<onstruktion konzipiert. Ein neuerliches Durchdenken der statischen Möglichkeiten zu einer ästhetischen und wirtschaftlichen Lösung hat zu den vorerwähnten Maßnahmen bewogen und diese bringen auch das Positivum, daß horizontale Glasfelder den Altar- raum als Lichtbänder umschließen und so dieser als Mittelpunkt der Lithurgie betont wird. Beim Abendgottes- dienst dienen unsichtbare, im Gebälk montierte Schein- werfer diesem Zweck. Als Material der Einrichtung des Kirchenraumes wurde Holz gewählt, das eine gewisse Wärme und Geborgen- heit ausstrahlt. Nach all den vorbeschriebenen Überlegungen erhielten Kirche, Pfarrhof und Pfarrheim folgendes Raumprogramm: 1. Kirche: 6 Kirchenraum mit ca. 500 Sitz- und 500 Stehplätzen Werktagskapelle für ca. 60 Personen Pfarrer- und Ministrantensakristei Paramentenraum Vorhalle 2. Pfarrhof: Erdgeschoß : Flur Obergeschoß: Kellergeschoß : 3 Pfarrheim: Erdgeschoß : Vorkanzlei Pfarrerkanzlei 2 Kleinwohnungen 1 Küche 1 Speisesaal Pfarrerwohnung 2 Kleinwohnungen 2 Gästezimmer Archiv Abstellraum Zentral -Gasheizungsan lage Wirtschaftsraum Pfarrsaal für 250 Personen Jugendzentralraum 6 Räume für Jugendgruppen 1 teilbarer kleiner Saal für 50 Personen Der gesamten Seelsorgeanlage wurde südlich eine Ter- rasse vorgelagert, welche der Begegnung dienen soll. Beim Aufgang zu dieser Terrasse wurde das Signum, ein aus Bauträgern verschweißtes Stahlkreuz, montiert. Parkplätze wurden entlang der Zufahrtsstraßen sowohl beim Pfarrhof wie vor der Kirche angeordnet. An der Nordost-Ecke der Kirche wurde eine asphaltierte, sanftgeneigte Rampe angeordnet, über die Gehbehinderte in den Kirchenraum stufenlos gelangen können. Als Architekt dieser Anlage möchte ich abschließend die äußerst gute Zusammenarbeit mit der Bauherrschaft und den ausführenden Firmen erwähnen und meinen herz- lichsten Dank dafür aussprechen.

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