Amtsblatt 1905/16 der k.k. Bezirkshauptmannschaft Steyr

Z. 8905. Steyr, 18. April 1905. An alle Gemeinde=Vorstehungen und k. k. Gendarmerie=Posten=Kommanden. Warnung vor dem Unterstützungsschwindler Johann Wimmer aus Schildorn. Zufolge Erlasses der k. k. o.=ö. Statthalterei vom 31. März 1905, Z. 6489/II, treibt sich der im Jahre 1885 geborene, nach Schildorn zuständige Konditor Johann Wimmer beschäftigungslos in der Welt umher und verursacht seiner Heimatsgemeinde dadurch, daß er sich auf Rechnung derselben Geldunterstützungen erbittet, bedeutende Auslagen Die Gemeinde=Vorstehungen werden angewiesen, dem Genannten, ausgenommen den Fall dringendster Not, keiner¬ lei Reisevorschüsse oder Unterstützungen zu verabfolgen, den¬ selben vielmehr bei Vorhandensein der gesetzlichen Voraus¬ setzungen der schubpolizeilichen Behandlung zu unterziehen. Z. 8219. Steyr, 11. April 1905 An alle Gemeinde=Vorstehungen und k. k. Gendarmerie=Posten=Kommanden. Ausforschung des Ignaz vel Isaak Rauchmann aus Borek szlachecki. Zufolge Note der k. k. Statthalterei in Lemberg vom 7. März 1905, Z. 2625/m, an die o.=ö. Statthalterei wurde einem gewissen Ignaz vel Isaak Rauchmann, geboren im Jahre 1863 in Borek szlachecki, Bezirk Wadowice, zuständig nach Zaton, Bezirk Wadowice, mosaischer Religion, welcher zu Ende des Jahres 1904 in Breslau sich aufgehalten hatte, am 20. Dezember 1904, ad Z. 47.193/p. p. 113, seitens der Bezirkshauptmannschaft in Wadowice auf Grund vor¬ gelegter Dokumente, die sich nachträglich als verfälscht er¬ wiesen haben, ein Reisepaß nach dem Deutschen Reiche au die Dauer von drei Jahren, lautend auf den Namen „Dr Ignaz Rauchmann“ ausgestellt Da Rauchmann, ein wegen verschiedener Verbrecher mehrmals abgestraftes Individuum, zur Führung eine¬ Doktortitels nicht befugt ist und wegen unberechtigter Führung des Titels eines Assistenzarztes seitens des Polizeipräsidiums in Breslau ausgewiesen worden sein soll, werden die Ge¬ meinde=Vorstehungen und k. k. Gendarmerie=Posten=Kommanden zufolge Erlasses der k. k. Statthalterei in Linz, Z. 5401, vom 20. März 1905 beauftragt, den Genannten auszuforschen Im Betretungsfalle ist der eingangs erwähnte Reisepaß ab¬ zunehmen und anher vorzulegen. ZZ. 8215, 8216. Steyr, 12. April 1905. An alle Gemeinde=Vorstehungen und k. k. Gendarmerie=Posten=Kommanden. Widerruf. Die mit dem h. ä. Erlasse vom 19. Dezember 1904 2 24.866— 25.167, Amtsblatt Nr. 52 ex 1904, angeord¬ neten Nachforschungen nach dem Stellungspflichtigen Raimund Florus und Josef Knettner sind einzustellen. Z. 8214. Steyr, 12. April 1905. An alle Gemeinde=Vorstehungen und k. k. Gendarmerie=Posten=Kommanden. Widerruf. Die mit dem h. ä. Erlasse vom 9. Jänner 1905, Z. 607 und 608, Amtsblatt Nr. 2, angeordneten Nach¬ forschungen nach dem Stellungspflichtigen Josef Soldan sind einzustellen. Z. 8217. Steyr, 12. April 1905. An alle Gemeinde=Vorstehungen und k. k. Gendarmerie=Posten=Kommanden. Widerruf. Zufolge Note der k. k. niederösterreichischen Statt¬ halterei vom 24. März 1905, Z. VII—890/2, ist der am 30. Jänner 1905 vom niederösterreichischen Ziegelwerke ir Stetten entwichene Zwängling Karl Simöl in die Zwangs¬ arbeitsanstalt in Korneuburg wieder eingeliefert worden. Infolgedessen ist die mit h. ä. Erlasse vom 10. März 1905, ZZ. 4610 und 4611, Amtsblatt Nr. 10, angeordnete Ausforschung des Genannten einzustellen. ZZ. 7300, 7596, 8502, 8717. Steyr, 10. April 1905. An alle Gemeinde=Vorstehungen und k. k. Gendarmerie=Posten=Kommanden. Ausforschung Militärtaxpflichtiger. Auszuforschen sind: Franz Mayr, geboren 1868, Taglöhner, zuständig nach Gaflenz; Wenzl Neuhauser, geboren 1880, Maschinist, zu¬ ständig nach Kremsmünster Land: Ferdinand Lumplecker, geboren 1874, Fleischer, zu¬ ständig nach Weyer Land; Josef Gierer, geboren 1877, Knecht, zuständig nach Losenstein. Im Falle eines positiven Ergebnisses der Erhebungen ist sogleich anher zu berichten. Z. 8197. Steyr, 15. April 1905. An alle Gemeinde=Vorstehungen insbesondere an jene des Gerichtsbezirkes Krems¬ münster. Ausstellung von Viehpässen für zum Export nach Deutschland bestimmte Pferde. Bei den Verladungen von Pferden, welche zum Export nach Deutschland bestimmt waren, wurden in der Bahn¬ station Wels wiederholt Viehpässe wegen mangelhafter Aus¬ stellung von dem dortigen Beschautierarzte beanständet und mußten, um den Grenzübertritt nicht fraglich zu stellen amtlich korrigiert werden. Solche Mängel waren folgende: Bei der Beschreibung der Pferde fehlte die genaue Angabe des Nationales der¬ selben und des richtigen Bestimmungsortes. Ebenso wurden statt Einzelnpässe für jedes Pferd Kollektivviehpässe ausgestellt

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