Amtsblatt 1904/25 der k.k. Bezirkshauptmannschaft Steyr

3 Z 13.071. Steyr, 20. Juni 1904. An alle Gemein-e -vorstehungen. Die im Gemeindegebiete ansässigen Hebammen sind Im h. ä. Auftrage zu verhalten, die Geburtsausweise für das 1. Halbjahr 1904 mit 30. Juni abzuschließen. Die von den Herren Gemeindeärzten durchgesehenen und korrigierten Ausweise sind bis 8. Juli hieramts vorzulegen. Etwa not- wendige Drucksorten sind hieramts anzusprechen. Z. 12.975. Steyr, 20. Juni 1904. An alle Gemeinde-Vorstehungen und k. k. Gendarmerie-Posten-Uommanden. Widerruf. Die mit hierämtlichem Erlasse vom 12. Februar 1904, Z. 3157 und 3158, angeordneten Nachforschungen nach dem stellungspflichtigen Max Alexander Rudolf Montag sind einzustellen. Z. 12.889 Steyr, 20. Juni 1904. An alle Gemeinde-Yorstchungen und t. k. Gendarmerie-Posten-Aommanden. Warnung vor den Unterstützungsschwindlern Hugo Renner nnd Bernard Fnrth. Laut Note der k. k. Statthalterei in Prag vom 15. Mai 1904, Z. 63.199, an die o.-ö. Statthalterei, schlagen sich a) der 21 Jahre alte, nach Neustadtl, polit. Bezirk Böhm.-Leipa, zuständige Hugo Nenner, 1>) der im Jahre 1862 geborene, nach Schichowitz, polit. Bezirk Schütten- hofen, zuständige Ledergalanteriearbeiter Bernard Fürth in der Welt herum und laffen sich von fremden Gemeinden aus Rechnung ihrer Heimatsgemeindeu Geldunterstützungen und Reisevorfchüsse verabreichen. Zufolge Statthalterei - Erlaffes vom 30. Mai 1904, Nr. 11.340/11, werden die Gemeinde - Vorstehungen und k. k. Gendarmerie - Posten - Kommanden beauftragt, diesen Individuen, den Fall dringender Notwendigkeit ausgenommen, in Hinkunft Geldunterstützungen und Neisevorschüsse nicht zu gewähren, vielmehr dieselben im Falle der Arbeits- nnd Ausweislosigkeit nach den Schubvorschriften zu behandeln Z. 12.976. Steyr, 20. Juni 1904. An alle Gemeinde-vorstehungen und k. t. Gendarmerie-Posten-Aommanden. Ausforschung des abgängigen Gregor Tennmel. Laut Note der k. k. Statthalterei in Graz vom 21. Mai 1904, Z. 20.104, an die o.-ö. Statthalterei, ist der im Jahre 1857 in Krnmbach bei Eibiswald geborene, nach St. Oswald zuständige Zeugschmiedmeister und Hausbesitzer Gregor Tennmel seit 25. März 1902 von seinem Aufenthaltsort Leobersdorf bei Kindberg im Bezirke Mürz- zuschlag abgängig und dürfte in einem Eisenwerke Beschäftigung gefunden haben. Er ist großer Statur, hat schmales, braunes Gesicht, schwarzbraunen Voll- und Schnurrbart, dunkelbraune Haare und graue Augen und ist im Besitze eines Arbeitsbuches. Zufolge Statthalterei - Erlaffes vom 14. Juni 1904, Z. 12.725/11, werden die Gemeinde-Vorstehungen und k. k. Gendarmerie-Posten-Kommanden hievon mit dem Auftrage verständigt, die Ausforschung des Genannten zu veranlassen und ein positives Resultat sogleich anher bekannt zu geben. Z. 13.054. Steyr, 21. Juni 1904. An die Gemeinde-Vorstehungen Losenstein, Ternberg, Aschach, Garsten, 5t. Ulrich und Gleint. Forschung nach dem Leichnam einer in der Enns ertrunkenen Frauensperson. Justin« Tieff, den 25. September 1889 in Losen- stein geboren, ledig, katholisch, nach Pribislawitz, Bezirk Trebitsch, zuständig, in Reichraming Nr. 22 wohnhaft, ist am Sonntag den 19. d. M., zirka 7 Uhr abends, im Ennsfluß nächst der Fliederstätte in Reichraming ertrunken. Personsbeschreibung: Größe dem Alter entsprechend (mittet), Gesicht oval, Augen blau, Augenbrauen braun, Nase und Mund regulär, Haare dunkelbraun, Zähne gesund. Die Verunglückte ivar mit einem blauweiß gestreiften Kattunkleide, schwarzem Unterrocke, lichtblauer Bluse, weißem Perkalhemde, schwarzen Strümpfen und Schnürschuhen mit schwarzen Lackkappen bekleidet. Die obgenannten Gemeinde-Vorstehungen werden hievon mit dem Auftrage in die Kenntnis gesetzt, nach dem Leichname der genannten Person am Ennsflusie entsprechende Forschungen einzuleiten und im Auffindungsfalle sogleich die k. k. Bezirkshauptmannschaft Steyr und die Gemeinde- Vorstchung Reichraming zu verständigen. Z. 12.702. Steyr, 17. Juni 1904. An alle Gemeinde-Vorstehungen und k. k. Gendarmerie-Posten-Uommanden. Ausforschung des Wilhelm Hanse. Laut Erlasses des k. k. Ministeriums des Innern vom 3. Juni 1904, Z. 24 099, hat die kaiserl. Deutsche Botschaft in Wien im Wege des k. u. k. Ministeriums des Aeußern die Intervention des Ministeriums des Innern zu dem Zwecke in Anspruch genommen, damit nach dem gegenwärtigen Aufenthaltsort des verschollenen Wilhelm Hanse Recherchen eingeleitet werden. Derselbe hat am 1. Mai l. I. Wriezen, wo er in einem Droguengeschäft als Lehrling tätig war, verlassen und sich angeblich nach Oesterreich begeben, um dort eine Anstellung bei der Donauschiffahrt zu suchen. Am 27. September 1885 zu Selchow bei Zehdeu, Kreis Königsberg N./M., geboren, ist der Genannte zirka 1'68 bis 1'70 rn groß, schlank, dunkelblond und hat graue Augen. Seine Kleidung bestand aus einem grauen Jackett- Anzüge, einem grauen, weichen Filzhute oder einem Strohhute und einem graubraunen Winterüberzieher. Papiere hat er nicht gehabt und war nur mit ganz geringen Geldmitteln versehen.

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