Amtsblatt 1902/41 der k.k. Bezirkshauptmannschaft Steyr

Ueber ein positives Ergebnis der Nachforschungen ist bis 30. Oktober l. J. zu berichten. Steyr, am 7. Oktober 1902. Z. 13.631. An alle Gemeinde=Vorstehungen und k. k. Gendarmerie=Posten=Kommanden. Ausforschung des stellungspflichtigen Franz Anton Querin. Derselbe wurde am 15. Juli 1876 in Urfahr als unehelicher Sohn der Köchin Klara Querin, einer ehelichen Tochter des Josef Querin, Handelsmannes in Millowitz, Kreis Pisek, und der Anna, geb. Moraw, geboren. Ueber ein positives Ergebnis ist bis 10. November zu berichten. Z. 13.734. Steyr, 2. Oktober 1902. An alle Gemeinde=Vorstehungen und k. k. Gendarmerie=Posten=Kommanden. Ausforschung entwichener Zwanglinge. Laut Zuschrift der Direktion der Landes=Zwangs¬ arbeits-Anstalt in Laibach vom 25. September 1902, Z. 2333, an die k. k. o.-ö. Statthalterei sind am 25. Sep¬ tember l. J., cirka 7 Uhr früh, begünstigt durch dichten Nebel, von den am Codell'schen Feldern beschäftigten ja Korrigenden entwichen 1. Der mit Erlaß der k. k. Statthalterei Wien von 13. Juni 1902, Z. 55.935, dort notionierte, seit 12. August 1902 dortanstalts detenierte und in die erste Disziplinar¬ klasse noch nicht eingereihte, nach Michldorf im pol. Bezirke Kirchdorf heimatberechtigte, 14 Jahre alte o.ö. Korrigend jg. Graßner Kaspar Franz. Derselbe ist kleiner Statur, schwächlichen Körperbaues hat ein ovales Gesicht, braune Haare und Augenbrauen, graue Augen, eine niedere Stirne, proportionierte Nase und Mund, gute Zähne, ein ovales Kinn; er spricht deutsch. 2. Der mit Erlaß der k. k. Statthalterei in Linz vom 19. Februar 1902, Z. 2347/II, dort notionirte, seit 28. Februar 1900 dortanstalts detenierte und in die erst Disziplinarklasse eingereihte, nach Tragwein im politischen Bezirke Perg heimatberechtigte, 15 Jahre alte oberösterr Korrigend Feilmair Eduard. Selber ist mittlerer Statur, schwachen Körperbaues hat ein ovales Gesicht, blonde Haare, Augenbrauen, blaue Augen, eine hohe Stirne, proportionierte Nase und Mund gute Zähne, ein ovales Kinn, und hat als besondere¬ Kennzeichen am linken Ohre eine Narbe. Er spricht deutsch Bekleidet waren diese Korrigenden mit der brauner Korrigenden=Zwilchmontur, ferner mit Hemd, Gatte, Schnür¬ schuhen und sonstigen Kleinigkeiten ausgerüstet, welche Sorten alle die Marke „Zwangsarbeits=Anstalt Laibach tragen. Hievon werden die Gemeinde=Vorstehungen und k. k. Gendarmerie=Posten=Kommanden mit dem Auftrage in Kennt¬ nis gesetzt, nach den Entwichenen zu fahnden und im Be¬ tretungsfalle dieselben zu verwahren und sogleich anher zu berichten. Steyr, 7. Oktober 1902. Z. 13.854. An alle Gemeinde=Vorstehungen und k. k. Gendarmerie=Posten=Kommanden. Ausforschung des am 6. Juni 1868 in Schirmansreith als Sohn der Eheleute Johann Capek und Marie Janoschik geborenen und nach Birnbaum im Bezirke Göding heimatberechtigten, militärtaxpflichtigen Johann Capek (Czappek); und des am 28. April 1871 zu Wsetin im Bezirke Wall. Meseritsch als Sohn der Eheleute Karl Solek und Katharina Chupik geborenen und dahin heimatberechtigten Karl Solek. Im Falle eines positiven Ergebnisses ist bis 25. Jänner 1903 Bericht zu erstatten. Steyr, 4. Oktober 1902. Z. 1525 B.=Sch.=R. An sämtliche Ortsschulräte. Die Ortsschulräte werden angewiesen, rechtzeitig die Präliminare über die Schulerfordernisse pro 1903 hieramts einzubringen. Steyr, 27. September 1902 Z. 13.307. An alle Gemeinde=Vorstehungen und k. k. Gendarmerie=Posten=Kommanden. Verhütung der Einschleppung der Maul= und Klauenseuche. Die überaus rasche Ausbreitung der Maul= und Klauen¬ seuche in Rußland, Rumänien und Serbien sowie in den Ländern der ungarischen Krone bis an unsere Grenzen und die bereits erfolgte Verschleppung dieser Seuche aus Ungarn nach Galizien und den Wiener Zentralviehmarkt, veranlaßte das Ministerium des Innern, mit dem Erlasse vom 30. August 1902, Z. 32.622, auf diese unseren Vieh¬ beständen drohende Gefahr eindringlichst aufmerksam zu machen Um die bei allen Invasionen dieser Seuche von den Viehbesitzern so schwer empfundenen Nachteile möglichst ab¬ zuwenden und unsere in den letzten Jahren sehr günstigen Verhältnisse zu erhalten, hat die k. k. Statthalterei in Linz mit dem Erlasse vom 15. September 1902, Nr. 19.994/X, den Auftrag erteilt, in geeignet erscheinender Weise die schon mehrfach erfolgreich betätigte Mitwirkung der landwirtschaft¬ lichen Kreise zur Hintanhaltung der Verbreitung der Tier¬ seuche in Anspruch zu nehmen, und diese Kreise darüber entsprechend aufzuklären, daß die Aufrechthaltung unseres Viehverkehres mit dem Auslande und die Möglichkeit der Erzielung günstiger Ver¬ träge mit dem Auslande wesentlich von der veterinären Verhältnissen im Inlande ab¬ hängig sind. Die Gemeinde=Vorstehungen und k. k. Gendarmerie¬ posten=Kommanden werden daher beauftragt, Sorge zu treffen und darüber zu wachen, daß Klauentiere an der Landesgrenzen im Triebe auf Straßen, im Handel, auf Ausstellungen und Auktionen, Viehmarkten und Eisenbahnen (und Schiffen) in der aufmerksamsten und sorgfältigsten

RkJQdWJsaXNoZXIy MjQ4MjI2