Amtsblatt der Stadt Steyr 1992/7

Frauenhaus im Wehrgraben eröffnet -. Der Verein "Frauen für Frauen" eröffnete am 3. Juli in der Wehrgrabengasse ein "Frauen-Haus", in dem zehn Frauen mit Kindern aufgenommen werden können. Das vom Verein gemietete Privathaus wurde mit einem Kostenaufwand von 800.000 S adaptiert. Die Stadt Steyr und das Land Oberösterreich förderten das Projekt mit je 250.000 S. Die Stadt gibt heuer für den laufenden Aufwand einen Beitrag von 400.000 S. Der Verein beschäftigt derzeit zwei Angestellte im Sozialbereich und halbtags eine Bürokraft. Das Frauenhaus versteht sich als autonome Einrichtung in der unbürokratisch und anonym Hilfe geleistet werden kann. Der seit 1984 bestehende Verein hat es sich zur Aufgabe gemacht, vielfältige Maßnahmen durchzuführen, um die familiäre Gewalt zu vermindern und den betroffenen Frauen und ihren Kindern adäquaten Schutz und Hilfe zu bieten. Laut Vereinsstatuten finden hier auch schwangere Frauen, die aufgrund ihrer Schwangerschaft in Not geraten sind, Unterkunft und Schutz. Vor allem geht es jedoch um die betroffenen Kinder, die langjähriger, psychischer und o_ft auch körperlicher Gewalt ausgeliefert smd bzw. waren. Der Verein will das Los dieser Kinder erleichtern und mit Hilfe einer Therapeutin, Sozialarbeiterin und Müttern diese gesamte Situation der Kinder verbessern. Bereits am 26. 4. 1984 wurde der "Steyrer Frauennotruf' gegründet. Kritische und engagierte Frauen waren die Wegbereiter des '.2un eröffneten Frauenhauses. In zwei 25 m großen Krisenwohnungen wurden im Das Frauenhaus in der Wehrgrabengasse 4/156 Stadt fördert Wohnbauprojekt mit 1,8 Mill. S Die Gemeinnützige Wohnungsgesellschaft der Steyr-Daimler-Puch AG errichtet im Wehrgra?en ei_nen Wohnbau mit 38 Wohnungen, der im Septembe r den Mietern überge?en wud . Dte Stadt fördert das Projekt "Josefsthal" mit S 1,883.700,-, um soziale Mieten zu gewährleisten und verfügt über das Einwe isungs recht. Bereits 1~9~ wur?en al_s erste Förderungs rate 900.000 Schilling gezahlt. Der Gemeinderat bewilligte die Freigabe der noch offenen 983.700 Schilling. Jahr 1991 von zwei Sozialarbeiterinnen 23 Frauen und 17 Kinder aufgenommen . Di e Zahl der Nächtigungen insgesamt beli ef sich 1991 auf 1.225. Unterstützung ohne Notwendigkeit einer Unterkunft erhielten 54 Frauen. Laut einer Bedarfserhebung, die im Zeitraum von 1. 1. 1991 bis 31. 8. 1991 durchgeführt wurde, hätten weitere 28 Frauen Unterkunft gebraucht. Der Frauennotruf wird zur Gänze von ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen betreut. In Notfällen holen Frauen, oft mit Polizeischutz, mißhandelte Frauen und Kinder aus den Privatwohnungen und bringen sie in Sicherheit. Gedruckt auf umweltfreundl ichem, chlo rfrei gebleichtem Papier Die Frauen- bzw. Familienberatungsstellen im Frauenhaus, Wehrgrabengasse 83 (eigener Eingang), bietet Frauen die Möglichkeit, Rechtsberatung und psychologische Beratung in Anspruch zu nehmen. Es stehen eine Juristin, ein Arzt und eine Psychologin zur Verfügung. Frauen, die eigene Ideen verwirklichen bzw. ihre Kreativität unter Beweis stellen möchten (Lesungen, Musizieren, SelbsthilfegruP,- pen etc... .), können das in diesem ca. 50 m2 großen Bereich tun. Projekt für Landesausstellung Eisenstraße vorgestellt Der Oö. Eisenstraßenverein mit seinen Proponenten LAbg. Romana Fösleitner, LAbg. Gertrude Schreiberhuber und Bürgermeister Schuh, Losenstein, stellte am 29. Juni Landeshauptmann Dr. Josef Ratzenböck und Kulturlandesrat Dr. Josef Pühringer das von ihm erarbeitete Projekt für die im Jahr 1998 geplante Landesausstellung Eisenstraße vor. Das Projekt dient als Entscheidungsgrundlage dafür, ob die Präsentation der Eisenstraße grundsätzlich als Landesausstellung und Ländergrenzen überschreitende Großveranstaltung durchgeführt wird und damit die Unterstützung der Landesregierung findet. Dr. Ratzenböck, Dr. Pühringer und Landesrat Dr. Chri stoph Leitl dankten für die umfangreiche und sehr vi elversprechende Projektunterlage. Sie gaben den zuständigen Kultur- und Veranstaltungs fachl euten im Amt der Oö. Landesregierung den Auftrag, zu prüfen, in welcher We ise gemeinsam mit den regionalen Institutionen und dem Oö. Eisenstraßenverein das vorgelegte Planungskonzept reali siert werden kann. STEYR

RkJQdWJsaXNoZXIy MjQ4MjI2