Amtsblatt der Stadt Steyr 1989/9

schaftlichen und ökonomischen Konse- quenzen aus dem Auge zu verlieren, soll nicht ohne praktisch vertretbare Ausw_ir- kung bleiben. Das Forschungssegment 1m FAZAT versteht sich nicht als Auslage- rung universitärer Forschungskapazitäten der Raumknappheit wegen, wie das nach dem Motto ,Jeder Stadt ihre Uni-Außen- stelle' Mode zu werden beginnt. Es ist zentrales Element und der sensibleste Teil des Projekts. Die Ergebnisse der For- schung sollen unmittelbar umgesetzt. wer- den und in die Behebung der Quahfika- tionsdefizite der Region einfließen. Als Ausdruck dieses Verständnisses sehe ich auch, daß es gelungen ist, Vertreter zweier Universitäten für diese Konzeption zu gewinnen. Prof. Zeiche~ lehrt ~n der Technischen Universität Wien und 1st den Steyrern kein Unbekannter. Die Professo- ren Pils, Stiegler und Wagner lehren an der Sozial- und Wirtschaftswissenschaftli- chen bzw. Technisch-Naturwissenschaftli- chen Fakultät der Universität Linz. Dar- über hinaus gibt es natürlich Kontakte mit einer ganzen Reihe von Forsc_hern in- un_d ausländischer Provenienz, mit denen wir gegenwärtig an der inhaltlichen Au_sgestal- tung des Forschungssegments arbeiten. Das Neuartige am FAZAT ist auch_" , sagte Weidenholzer, ,,daß das We iterbil- dungsdefizit der Region gleich auf d~ppel- te Weise behoben werden soll. Emma! indem eine derartige Einrichtung angebo- ten wird, zum anderen aber, daß die Ergebnisse der universitären Forschung ohne Umwege der Region zugute kom- men. Deshalb wird auch die Geschützte Werkstätte, die einen dringenden Bedarf der Region befriedigen soll und Bestand- teil des Ausbildungssegments sem w!fd, nicht konventionellen, ausgetretenen Pfa- den folgen. Wir wollen gerade auf diesem Sektor neue Wege gehen. Dem Grundkonzept des Projekts ent- sprechend ist die dritte Säule, das Produk- tionssegment, noch völlig offen. Es wäre doch unseriös, vorwegzunehmen, was sich als Ergebnis der Anstrengungen in den beiden ersten Phasen des Projekts ergeben muß. Als positives Zeichen betrachte ich es, daß sich eine ganze Reihe von Vertre- tern von Unternehmungen und Banken eingefunden haben. Wir hofften, daß sich als Ausdruck unserer gegenseitigen Bewer- tungen und Interessen eine positive Ko- operationsebene entwickeln wird. Die er- sten Gehversuche in diesem Bereich ha- ben sich sehr erfolgversprechend angelas- sen", freute sich Weidenholzer über die bisherigen Fortschritte. Das FAZAT-Projekt soll bis 1993 fertig- gestellt sein. In der ersten Ausbaustufe sind Dienstleistungen in den Bereichen Consulting, Weiterbildung und Forschung vorgesehen. Ab Herbst 1990 werden nach Aussage des Vereins Laboreinrichtungen, Seminarräume, eine leistungsfähige EDV-Ausstattung und entsprechende Te- lekommunikationsmittel zur Verfügung stehen, um betriebliche Probleme zu lösen sowie zukunftsweisende Weiterbildungs- maßnahmen anzubieten. steyr Steyrer Bevölkerung praktiziert vorbildliche Mülltrennung System-Entsorgungskonzept wird vervollständigt Tm Stadtgebiet von Steyr wurden im Laufe der letzten zweieinhalb Jahre neben den 296 Papiercontainern auf 64 Plätzen Glascontainer zum Sammeln von Altglas in den Farben Weiß, Braun und Grün als sogenannte Sammelzen- tren aufgestellt. Diese Plätze werden nunmehr um vier Stellen vermehrt. An der Kreuzung Berggasse - Pfarrgasse erfolgt die Situierung aufgrund der unmittelbaren Nähe einiger gastge- werblicher Betriebe, da dort naturge- mäß ein großer Anfall von Leergebin- den erfolgt. Neben dem Sperrmüllco?- tainer in der Gablonzer Straße in Gleink wird zur Verdichtung des dorti- gen Sammelnetzes ebenfalls ein Alt- glassammelplatz errichtet. Dieselbe Situation soll im Bereich Jägerberg durch das Aufstellen entsprechender Container in der Nähe des „Hotel im Park" geschaffen werden. Letztlich muß aus Gründen des Raumbedarfes für Rettungswagen der Textilsammel- platz und _Glassammelplatz beim Rot- kreuzgebäude in der Redtenbach~r- gasse aufgelassen werden. Ersatzweise wird in der Nähe der Kreuzung Guten- berggasse - Redtenbachergasse eine Glassammelstelle errichtet. Die Textilsammlung in Steyr erfolgt nunmehr in Zusammenarbeit mit der oö. Landesregierung als Haussamm- lung zweimal im Jahr, wobei der näch- ste Sammeltermin im Oktoberheft des Amtsblattes bekanntgegeben wird. In Steyr wird der anfallende Hausmüll durch die Bevölkerung so gut getrennt, daß die wiederverwertbare Menge be- reits 25 Prozent des anfallenden Mülls ausmacht. Tm Durchschnitt beträgt die- se Menge in den oberösterreichischen Gemeinden 8 bis 11 Prozent. Aufgrund dieses Umstandes wird bereits im heu- rigen Jahr bei allen 68 Sammelzentren zu den dort vorhandenen Glas- und Papiercontainern ein Sammelbehälter für Aluminium und Weißblech aufge- stellt. Durch diese Sammelaktion soll nicht der Kaufanreiz für Dosen geför- dert, sondern die Trennung des Haus- mülls noch mehr perfektioniert wer- den, was dazu beiträgt, daß die in Hausleiten mit hohen Kosten errichtete Mülldeponie länger benützt werden kann. Bekanntlich kann man ja in Steyr in allen einschlägigen Geschäften Altbat- terien zurückgeben. Dazu wurden mehr als 150 Sammelbehälter von der Stadt bereitgestellt. Darüber hinaus wurden nunmehr zusätzlich zu den zehn im Bereich von Sammelzentren bestehenden Altbatleriecontainern 19 weitere aufgestellt. Die Standorte der Batteriecontainer: ein Standort in der Wohnanlage Ber- gerweg 5 nahe Pensionistenwohnhaus; Standort der Container in der Neubau- straße gegenüber Haus Nr. 7; Sammel- stellen Arbeiterstraße bei den Glascon- tainern; Sammelstelle in der Glöckel- straße bei den Glascontainern bzw. beim Papiercontainer; Sammelstelle Sichlraderstraße bei den Glas- bzw. Papiercontainern; Sammelstelle Fleischmannstraße (auch bei den Glas- containern); Sammelstelle Punzerstra- ße Kreuzung Wagnerstraße beim Glas- container; Schule Punzerstraße; Sam- melstelle Schumeierstraße gegenüber Feuerwehrdepot; Klarstraße beim Glascontainer gegenüber dem Haus Klarstraße 2; Resselstraße bei der Sammelstelle; Sparkassenplatz neben den Papiercontainern der Pfarre; Kreuzung Resthofstraße/Ofnerstraße bei der Sammelstelle; Wieserfeldplatz am Parkspitz beim Altpapiercontainer bzw. bei den Glascontamern; Direk- tionsbrücke, linkes Ufer des Steyr- Flusses beim Sammelplatz für die Glascontainer; Kreuzung Goldbacher- straße/unbenannter Seitenweg beim ADEG-Geschäft in der Nähe der Glas- container; Schlühslmayrsiedlung bei den Glascontainern ; Volksstraße bei den Glascontainern; Zwischenbrücken bei den Glascontainern. Die Steyrer Bevölkerung hält offen- sichtlich den Umweltschutzgedanken hoch und garantiert mit engagierter Mülltrennung dafür, daß Umwelt- schutz nicht nur ein Schlagwort ist. T .eider gibt es jedoch keine Regel ohne Ausnahme. In letzter Zeit mußte im- mer wieder beobachtet werden, daß entlang des Ennsufers, in dem durch die Stauzielerhöhung geschaffenen Er- holungsbereich besonders durch Orts- fremde unbefugte Ablagerungen gera- de von Abfällen, Dosen, Flaschen u.ä. erfolgen. Durch das Umweltschutzrefe- rat konnten gerade in den letzten Ta- gen die Verursacher einer solchen Ve:- unreinigung ausgeforscht werden. Die entsprechenden Konsequenzen müssen von diesen Leuten, die für den Um- weltschutz nichts übrig haben, getragen werden. 7/255

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