Amtsblatt der Stadt Steyr 1989/9

Eine festliche Grundsteinlegung war am 3. August der Auftakt zum Umbau des Direktionsgebäudes der ehemaligen Hack- werke im Wehrgraben für das neue For- schungs- und Ausbildungszentrum für Ar- beit und Technik (FAZAT). Diese Einrich- tung soll den regionalen Strukturwandel und den dafür notwendigen Technologie- transfer unterstützen. Als regionales Tech- nologie- und Innovationszentrum versteht sich das FAZAT als Servicestelle für die in der Region Steyr tätigen Unternehmen und deren Mitarbeiter. Das FAZAT will Dienstleistungen in Forschung und Ent- wicklung, Ausbildung und Beratung bie- ten. Diese Leistungen werden für die Schwerpunktgebiete Informations-, Kom- munikations- und Produktionstechnolo- gien den regionalen Bedürfnissen entspre- chend entwickelt. Der Vorstand des Ver- eins FAZAT setzt sich aus Vertretern des öffentlichen Lebens der Region Steyr, en- gagierten Fachleuten der Wirtschaft und der Universität sowie aus Interessenvertre- tern der Sozialpartner zusammen. ,,Zur Erhaltung der Wettbewerbsfähigkeit unse- rer Region müssen wir alle notwendigen 6/254 Entwicklungen rechtzeitig einleiten", sagte Bürgermeister Schwarz bei der Grund- steinlegung, ,,mit dem FAZAT schaffen wir ein Instrument zur Lösung der schwie- rigen Zukunft. aufgaben und damit lang- fristig einen entscheidenden Beitrag zur Sicherung von zukunftsorientierten Ar- beitsplätzen in unserer Stadt." Univ.-Prof. Dr. Josef Weidenholzer, Vorsitzender des Vereins FAZAT, konnte wr Gru111.bt1::i11legung prominente Pestgä- ste aus Ministerien , Universitäten, Land und Gemeinden willkommen heißen, un- ter ihnen auch die Landesräte Ing. Her- mann Reich! und Leo Habringer sowie Nationalratsabgeordneten Hermann Lei- thenmayr. Daß bisher 450.000 Menschen das Mu- seum Arbeitswelt besucht haben, ist für Weidenholzer ein schöner Beweis, daß in der Bevölkerung die Bereitschaft stark zu- genommen habe, Werte und Werke der Vergangenheit hoch zu schätzen. ,,Es wäre naheliegend gewesen", sagte Weidenhol- zer, ,,auf diesen großartigen Besucherer- folg alle anderen Projekte im Wehrgraben aufzusetzen, aus dieser Region eine Art Grundsteinlegung mit Baumaschine. ,historyland ' zu machen, wo die Menschen der postindustriellen Gesellschaft Arbeit und Arbeiter anschauen hätten können, wie man vielleicht heute in das Naturhi- storische Museum geht und die dort ver- wahrten Dinosaurier bestaunt. Der Wehr- graben durfte kein Disneyland werden. Das wäre realisierbar, aber es wäre zynisch gewesen gegenüber den Menschen dieser Stadt. Aus der Konfrontation mit den Abläufen der Vergangenheit und ihren Wirkungsmechanismen sollte Zuversicht in die Gestaltbarkeit der Zukunft entste- hen, aus den Ruinen der ehemaligen Fa- briken sollte neues Leben ersprießen. Das Rezept schien einfach. Man nehme die alten Gebäude, restauriere sie und fülle sie mit Inhalt. - Bis heute sind wir eigentlich dem Konzept treu geblieben, daß ein künftiges Forschungszentrum für Arbeit und Technik, für das wir das einprägsame Kürzel ,FAZAT' gefunden haben, auf drei Pfeilern begründet sein muß: Forschung, Ausbildung, Produktion. Die Forschung, die sich um die Ent- wicklung und Anpassung neuer Technolo- gien in Fertigungs- und Kommunikations- sektor zentrieren soll, ohne die gesell- r

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