Amtsblatt der Stadt Steyr 1970/1

4 AMTSBLATT DER STADT STEYR 1970 (].Jt-a-he {]nllWJe entbietet die Sparkasse in Steyr MIT DEN ZWEIGSTELLEN: MUNICHHOLZ-TABOR-SIERNING Hainperger Stadtrichter, Um 1580 gehörte das Haus dem reichen Handels- herrn Wolf Urkauf und später , im 17. Jahrhundert, den Familien Radlinger und Zollitsch, Am 4. August 1695 kaufte es die Benediktinerabtei Kremsmünster um 1200 Gulden. Etwa vierzig Jahre später (1734) erwarb es der Stadtbaumeister Gotthard Hayberger, Dem genialen Bau- meister verdankt das "Kremsmünsterer Stiftshaus" die barocke sechsachsige Scheinfassade, an der unter dem Gesimse eigenartige maskenähnliche Köpfe zu sehen sind. Das Bauwerk krönen sieben Sterne mit den Zei- chen der Planeten. Wahrscheinlich ließ diese sonder- bare Zierde das Kloster Kremsmünster anbringen, das 1747 das Gebäude wieder kaufte und damals bereits den Bau der mehrstöckigen Sternwarte in der Nahe des Stif- tes plante, Nach 1776 gelangte das "Sieben-Sterne-Haus", wie es der Volksmund bezeichnet, in den Besitz des Stadtkassiers Ferdinand Menhard, von 1805 bis 1821 be- saß es der Fürst Lambergische Hofkastner Franz Anton Walcher. Das heute der Republik Österreich gehörige Ge- bäude führte um 1825 die Bezeichnung Mautamt, um 1848 Zollamt und 1866 Hauptsteueramt. Dr. Josef Ofner (E. Krobath, Bürgermeister Gotthard Hayberger - I. Krenn, Häuserchronik der Altstadt Steyr - Dehio, Die Kunstdenkmäler Österreichs - Oberösterreichs u. a. ). * Bauvorhaben Ennsleite-Süd 1 m Rahmen des Bauvorhabens Ennsleite-Süd ist eine weitere Bebauung der Ennsleite mit Wohnblöcken vorgesehen. Das Bauareal liegt im wesentlichen zwischen den Wohnblöcken der Gemeinnützigen Wohnungsgesell- schaft der Stadt Steyr an der Keplerstraße (Wohnobjekte Nummer 6 - 16) im Norden und dem sogenannten Seppl- bauerngut im Süden. Die westliche Begrenzung stellen die Bauten der Wohnungsgenossenschaft "Styria" und der "Neusiedler"- Siedlungsgenossenschaft dar. Schließlich wird der zunächst geplante Ausbau in östlicher Richtung ungefähr bis zur Zufahrt zum Sepplbauerngut reichen. Zur Aufschließung des Bauareals wird die Verlän- gerung der Galileistraße erfolgen, Weiters ist die An- lage einer Parallelstraße zur Keplerstraße notwendig. Diese wird durch eine Stichstraße, die zwischen den Wohnobjekten der Styria und den Häusern Keplerstraße 6 - 16 anzulegen ist, von der Keplerstraße aus erreicht werden, Schließlich wird auch der Kopernikusstraße er- höhte Verkehrsbedeutung zukommen. Für den Fall des endgültigen Ausbaues ist auch ein straßenmäßiger An- schluß an die neue Hubergutstraße geplant, Das gesamte Wohnbauvorhaben umfaßt 256 Woh- 4 nungseinheiten. Es besteht aus 8 4-geschossigen Wohn- blöcken mit insgesamt 23 Stiegenhäusern, die 168 3- Raum- Wohnungen umfassen und einem 6-geschossigen Altenwohnbloc;k (Pensionistenwohnheim) mit 72 Klein- wohnungen (24 Wohnungseinheiten zu je 36, 2 m2 und 48 Wohnungseinheiten mit je 46 m2). Zunächst ist ei- ne teilweise Realisierung des Bauprogrammes vorge- sehen. 3 Wohnblöcke und das Pensionistenwohnhaus werden gebaut . Die hierin untergebrachten 144 Woh- nungseinheiten werden den trotz regster Bautätigkeit noch immer angespannten Wohnungsmarkt entlasten. Bei der Planung wurde auf die große Nachfrage nach 3-Raum-Wohnungcn Bedacht genommen. Das Aus- maß der Wohnfläche kann durcha!!S als familiengerecht bezeichnet werden. Die 3-Rau111-Wohnw1gen bestehen aus einem Vorraum mit Abstellschrank, Bad, WC, Schlafzimmer, Kinderzimmer, Küche , Eßplatz, Wohn- zimmer und Loggia. Die gesamte Wohnungsnutzfläche beträgt ca, 79 m2. Wohnzimmer, Loggien, Eßplatz und Küche sind an der Westseite, Schlafzimmer und Kin- derzimmer sowie die Stiegenhäuser an der Ostseite an- geordnet. Die in den südlichen Kopfbauten unterge- brachten 3-Raum-Wohnw1gen sind 72 bzw. 70, 5 1112 groß, Die Wohnräume und Kinderzimmer haben in die- sen Fällen direkte Südlage. Alle Häuser erhalten ein Sockelgeschoß, in dem die Nebenräume, wie Waschküche, Trockenraum, Ab- stellräume sowie der Eingang und der Durchgang zum Garten untergebracht werden, Bei dieser Bauart liegen die ersten Wohngeschoße bereits etwa 2, 5 m über Terrain, Bemerkenswert ist vor allem, daß nunmehr auch auf de rEnssleite ein Altenwohnhaus entstehen soll . Die - se Einrichtung hat, - wie die Beispiele am Tabor zei- gen , - größten Anklang gefunden . Sicher wird auch in diesem Falle die Verpflegung der Bewohner im Wege der Altersheimküche möglich gemacht werden. Das Stadtarchiv Steyr S eit Vollendung des prächtigen Rathauses im Jahre 1778 befinden sich die reichen Urkunden-, Hand- schriften- und Aktenbestände der Stadt Steyr in einem im ersten Stock des südlichen Traktes gelegenen feuer- sicheren Archivraum, der als der schönste im Lande ob der Enns bezeichnet wird. Die bis in das 13. Jahrhundert (1287) zurückrei- chenden Archivalien waren im Laufe der Zeit mehrmals von Registratoren, für die 1638 die Stadtobrigkeit eine Instruktion ausarbeiten ließ, geordnet worden, denn kriegsbedingte Verlagerungen und unzulängliche Unter- bringung hatten sie in Unordnung gebracht und erheb- liche Verluste verursacht. Mit der Einrichtung des Archivs beauftragte 1780 der Magistrat den hervorragenden Wanderarchivar Jo - hann Adam Traw1er." Kaum ein anderes Land", urteilt über

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