Steyrer Geschäfts- und Unterhaltungskalender 1985

Jahresregent ist der Mond In alter Zeit war der Mond ein wichtiger Himmelskörper, um die nächtliche Finsternis zu erhellen. Die Beobachtungen, die gemacht wurden, waren genauer als die in anderen physikalischen Wissenschaften. Die Zeit wurde ,in Mondmonaten und -jahren angegeben. Bereits im 2. Jahrhundert vor Christus beobachtete Hipparch die Exzentrizität der Mondbahn sowie andere wichtige Daten. Die Zah lenwerte wurden aus Beobachtungen der Finsternis-se, gewonnen . Bis zur Zeit Tycho Brahes (1546 - 1601) wurden - von kleineren Verbesserungen der mittleren Bewegung abgesehen - keine genaueren Beobachtungen gemacht. Erst die Newtonsche Gravitationstheorie (Newton 1643 1727) brachte Fortschritte. ~ Unser Begleiter umkreist ·in 29,53 Tagen die Erde, bis er wieder in der gleichen Stellung zur Sonne steht. Da er selbst kein Licht ausstrahlt, können wir nu,r den Teil seiner Oberfläche sehen, der von der Sonne beschienen wird und das Sonnenlicht reflektiert. Darau f beruhen die vier Phasen des Mondes: Voll- und Neumond, sowie das erste und letzte Viertel. Da sich unser Trabant in der Zeit. in der er •sich um s•eine eigene Achse dreht (ein „Mond•tag"). auch sich einmal um die Sonne bewegt, können wir nur eine Seite, seine „Vorderseite", sehen. Erst der russische Raumsatellit „Lunik III" brachte uns im Oktober 1959 Fotografien von seiner Rückseite . Einige interessante Daten über den Mond seien hier angeführt: Mittlere Neigung zur Ekliptik -(Erdbahn ,um die Sonne): 5°9' . Mittlerer scheinbarer Durchmesser: 31 '5" . Wahrer Durchmesser: 3476 km, das sind 27 Prozent des Erddurchmessers. Oberfläche: 37,56 Millionen km2 (7.4 Prozent der Erdoberfläche) , Schwerebeschleunigung 161,9 cm/sek2 (Erde: 9,81 m/sek2 ) . mchte 3,3 g/cm3 (Erde: 0,6 g/ cm3 ). Da der Mond keine Atmosphäre be- •sitzt, lassen sich schon mit bloßem Auge helle und dunkle Flecken auf seiner Oberfläche beobachten . Die dunk len werden als „Meere" bezeichnet. Sie zeigen Erhebungen, kleine Krater und Rillen. Wahrscheinlich sind sie ·in der Frühgeschichte des Mondes durch Meteoritenaufprall entstanden . Die hellen Ge- ,biete bestehen aus Kettengebirgen, die sich bis zu einer Höhe von 6000 Metern über der Mondoberfläche erheben, ferner Ringgebirge um große Krater und Strahlensysteme, die eine Länge bis zu 2000 km erreichen. Auch Rillen und Gräben bis zu 10 km breit, über 100 km lang und 100 m tief finden sich auf der Oberfläche unseres Trabanten. Bekannt sind uns die Mondesfinsternisse. Sie treten nur bei Vollmond auf, wenn der Erdschatten auf den Mond fäl lt und die Sonne weniger als 13° vom Schnittpunkt der Mond - mit der Sonnenbahn entfernt 'ist. Bei totaler Mondesf insternis tritt de,r Mond in den Kernschatten der Erde ein, bei einer partiellen bleibt ein Tei,I ,im Halbschatten der Erde. Auch bei einer totalen Finsternis verbleibt der Mond in kupferrotem Licht, das durch die Beugung des Sonnenlichtes in den Schattenraum bewirkt wird . Eine jede Mondesfinsternis kann von allen Orten der Erde aus beobachtet werden, für die der Mond über dem Horizont steht. Finsternisse im Jahr 1985 Im Jahr 1985 finden zw.ei '8annenfinisteimisse und zwei Mond·esfinsternisse s tatt. 1.' Totale Mondesfinsternis am 4. Ma·i, ibe:i uns s ich'tbar. Eintritt des Mondes ,in den Halbschatten . . . . . . . . . 4. Mai, 18.20 Uhr MEZ Au,stritt des Mondes aus 1d•em Halbschatten · . . . . . . . . 4. Mai, 23.33 Uhr MEZ 2. Partielle Sonnenfinsternis am 19. Mai, bei uns nicht •sichtbar. 3. Totale Mondesfinsternis am 12'8. Oktober, be-i uns sichtbar. Eintritt des Mondes rin den Halbschatten . . . . . . . 28. Oktober, 15.38 Uhr MEZ Austritt des Mondes aus dem Halbschatten . .- . . . . 28. Oktober, 21.47 Uh 0 r MEZ 4. Totale Sonnenfinsternis am 12. November, bei uns nicht sichtbar. 5

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