Steyrer Geschäfts- und Unterhaltungskalender 1971

du dich, weil du von niemand erkannt werden willst?" ,. Jetzt reicht es mir aber! Diese Unverschämtheit ist ia nicht zu ertragen! Soll ich Ihnen vielleicht noch meinen Ausweis zeigen, damit Sie meinen richtigen Namen lesen können?" „Nun hat er auch noch einen falschen A!ß ! Gaston! Oh Gaston! Was ist aus dir geworden!" ,.Das ist nun aber doch der Gipfel! Wenn ich wirklich Boxer wäre, würde ich Sie auf de·r Stelle zusammenschlagen. Aber ich ziehe es vor auszusteigen , um endlich Ihrer Gesellschaft zu entkommen! Sie 2enetranter Widerling! " Er stand auf und wollte hinausgehen. Aber die Hand, die ihn soeben am Kra - gen festgehalten hatte, legte sich wi e unbeabsichtigt auf seinen Arm. ,.Kriminalpolizei! Bitte folgen Sie mir! Wer sich derart verleugnet, der hat gewiß keine reine We-ste an." DIE STATUEN Heinz von Eckardt Ein Berliner Kunsthändler besaß einst tünf kleine Statuen, die zwar nach dem Willen des Künstlers zusammengehörten, aber leider nicht zu verkaufen waren - so sehr der Händler diese Kunstwerke auch seinen Kunden anpries. Schließlich sagte er sich, daß er den Figuren am bestl;:Jl einen attraktiven Namen geben müsse. Er sann nach, und das Resultat war, daß er die Statuen „Die fünf Sinne" nannte. Es fand sich ein Liebhaber, der sich jedoch nur dazu bereit erklärte, eine Figur zu kaufen. Nun bekamen die vier Statuetten den Namen „Die Jahreszeiten" . Wieder wurd( eine verkauft, und der Händler taufte die res tlichen Figuren „Die 3 Grazien". Nachdem er wieder eine davon abgesetzt hatte, ließ er es sich einfallen. die noch verbliebenen zwei Statuen „Tag und Nacht" zu .--nennen. Abennals verkaufte er eine Figur. Nun blieb ihm noch eine, die letzte. Er stell te si~ ins Schaufenster und schrieb auf das Etikett: ,, Einsamkeit" . 64 li~ige 13este~~an9 Von C/aus Brandt Der kleine Frank war Petras Ein,ziger. Ein aufgeweckter blonder Strubel - kopf, an dem man seine Freude haben konnte. „Nun geh schön in ,dein Zimmer und spiele", sagte Petra zu ihm. ,, Ach", maulte Frank, ,. ich habe ja' Keinen, zum Spielen." · ,:Dann spielst du eben allein", meinte Petra. ,. Du hast so viele schöne Sachen. Andere Kinder würden sich freuen , wenn sie .. ." ,. Allein macht es aber keinen Spaß! " Petra schüttelte den Kopf. ,. Aber Kind", sagte sie, ,. du hast doch sonst immer so schön allein gespielt." ,.Das .will ich aber jetzt nicht mehr. [eh will zwei Brµder haben! " ,;Ja, dann macht das Spielen wenigstens richtigen Spaß" , ,meinte Frank. ,.Bescheiden bist du gerade nicht ", lachte Petra. ,. Gleich zwei! Also, das gibt es nicht. " Frank zog das Näschen kraus . ,.Es wäre aber so schön. " ,. Genügt dir denn nicht ein Brüder- , chen?" schlug Petra vor. ,, Nur eins?''. Frank überlegte angestrengt . ,. Na, meinetwegen ", sagte er schließlich . ,. Aber dann mit halber Lieferzeit. ja ?" (ici) Sdrnfft frohe Jugend euren Kindern, des Lebens Heimsudrnng zu lindern! wer jung schon viel erfahren Gutes, trägt auch das Schlimme leichten Mutes . Doch wem kein freundliches Erim1.ern zurückbleibt aus der Jugendzeit, dem fehlt der frische Trieb im Innern Zll rechter Lebensfreudigkeit. Friedricl1 v. Bodenstedt

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