Steyrer Geschäfts- und Unterhaltungskalender 1961

diesem Zwecke einmal im Hause benü tzt worden. Er ist aber viel älter, denn er weist die gleiche Bearbeitungsweise auf wie die übrigen Steine und diente sicherlich als Mahl- oder Reibstein. Man kann damit unschwer Getreide zermahlen. Die Frauen dürften ihn wie einen Stößel, den man zum Farbreiben verwendet, benütz t haben. Er stammte h öchstwahrscheinlich auch aus dem Boden des Brücklerfelsens und war gut 11 cm hoch, 6-7 cm breit und 5 cm dick. Sein Gewicht betrug 950 g. Diese seit 1930 gemachten Funde sind nun freilich nicht zwingend, um eine dauernde Bauernsiedlung zu beweisen. Aber es ist doch nicht gut möglich , daß alle diese Funde sogenannte Streufunde seien, die vielleicht gelegentlich einer Jagd verloren wurden. Man fand sie ja all e in der Nähe der Felsen und Quellen und in fruchtbarer Erde, wo heute noch menschliche Ansiedlungen sind. Es erhebt sich nun die Frage, warum keine Grabfunde gemacht wurd en. Denn dies(; wäTen woh l ein zwin gender Beweis für eine 111enschlid1e Ansiedlung. Es wäre immerhin möglich, daß durch die Täti gkt:it der Mensd,en in früheren Jahren manches zers tört wurde, oder daß vielleicht später einma l etwas gefunden wird. Es ist aber erwiesen, daß aud, anderwärts keine Gräber gefunden wurden, an Orten , wo ga nz gewiß menschliche Ansiedl ungen waren. Es ist also dennoch sehr wahrscheinlich ,' daß beim Rebenstein, beim Langenstein, beim Brückler und am Nordhang beim Sauzahn dauernde menschlid,e Ansiedlungen waren, wo im bescheidenen Maße auch Landwirtschaft betri eben wurde - kleine Bergbauern der Vorgeschichte. lbre Wohnstätten wa ren Grubenwohnungen oder „Wo hngruben". Bei Gefahr bega ben sich die Men schen auE die Fe lsen, die eine Art von Naturbergen waren. Zweifellos dürften sich die Siedler' einige Jahrhunderte in der Gegend aufgehalten haben und dann nad1 Süden weitergezog~n sein. Man nimmt an, daß die heutigen Albaner ihre Nachkommen seien. Interessant ist es nun , nad1zuforsd1en, ob diese Stätten auch später besiedelt wurden. Etwa um 2000 v Chr. war die Ste inzeit zu Ende. Die Mensd1en hatten die Bronze erfunden (90 Prozent Kupfer und 10 Prozent Zinn) und damit Werkzeuge und daraus Schmuckgegenstände hergestellt. Diese Zeit dauert bis etwa 1 000 vor Christus und ist von besonderer Kunstfertigkeit gekennzeichnet. Aus dieser Zeit wurden nur beim Loamerbauern in Te rnberg Funde gemacht, vermischt mit römischen Münzen. In der fr üh en Eisenzeit (1 000 - 500 v. Chr. ) wurde Bronze nur zur Herste ll ung von Schmuckgegenständen verwendet. Mit dem Abbau des Erzberges bei Eisenerz war man mit diesem Metall bekannt geworden. Man verwendete Eisen zur Anfertigung von Werkzeugen und Waffen. Die meisten Funde aus dieser Geschichtsperiode wurden in Hallstatt gemacht, wodurch sie auch a ls Hallstattzeit beze ichnet wird. In unserem Gebiet scheint nur ein einziger Fund in Steyr auf. Die späte Eisenzeit (von 500 v. Chr. bis Christi Geburt) ist die Zeit der Kelten. Diese hatten die Illyrer verdrängt, und ihre Volksreste überdauerten später 6i VOLKSKINO STEYR Volksstraße, Telefon 32 64 das Haus der guten Unterhaltungsprogramme KINO MUNICHHOLZ G . m . b . H . / Gesch/. Franz Wokral Punzerstraße 60 a, Telefon 36 00 bringt stet s die neuesten Programme für die Siedlungs - bewohner und Umgebung

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