Steyrer Geschäfts- und Unterhaltungskalender 1960

Mich. Gussenbauer in Marbach bei Mauthausen ein Vertrag auf Lieferung eines neuen Brunnkars geschlossen. Doch Gussenbauer hielt die festgesetzte Lieferzeit nicht ein und der Vertrag, welcher für einen Quadratschuh Wandstück 2 fl. 30 kr., für den Quadratschuh Bodenstück 1 fl. 15 kr. als Preis enthielt, war erloschen. Schließlich wurde der Brunnen im Jahre 1794 durch den Steinmetzmeister Michael Mayr in Linz angefertigt. Der Preis der reinen Steinmetzarbeit war 573fl. 1857 abgetragen und ein neuer Brunnen bei der Der Antoni=Brunnen wurde aufgestellt. Auf dem Rand des Granitkorbes ist Pfarrkirche in neugotischem Stil kostete 1843 Gulden. ein gußeisernes Gitter gesetzt. Es Hausers (1584) ist der Brunnen bei der Ex¬ Schon auf dem Stadtbilde zölestinerinnenkirche, dem heutigenStadttheater, sichtbar. 1796 wurde der steinerne Brunnkorb durch Michael Mayr in Linz um 692fl. 36 kr. neu hergestellt. 1824 wurde er renoviert. 1895 wurde die städtische Leitung in die Redtenbachergasse und Volksstraße verlängert. Die Werndlvilla — der Rest des im 17. Jahrhundert erbauten Kapu¬ zinerklosters — hatte eine eigene Wasserleitung vom Laichberg her. Als aber 1903 die städtische Leitung in die Garstnerstraße verlängert wurde, schloß man auch die Werndlvilla an die Leitung. 1909 wurde sie zu den Häusern Leop.=Werndl=Straße Nr. 16 und 18 geführt und die Prevenhubergasse von der Promenadeleitung aus Wasser versorgt. mit 1924 wurde ein Strang in die Spitalskystraße gelegt. 1925 erhielten die Häu¬ ser in der Herbert=Hoover=Straße Wasser aus dem im Vorjahre gelegten Strange. 21. 7. 1928 wurde der Ziehbrunnen vor dem Rathause abgetragen und der Am Brunnen verschüttet. 1929 wurde auch der öffentliche Brunnen in der Pfarrgasse Hause Nr. 7 an die Leitung angeschlossen. am Die außerhalb der mauerumgürteten Stadt gelegenen vornehmen Gebäude en durch eigene Wasserleitung versorgt. wurd Das Schloß Engelseck und das Schloß Steyr erhielten ihr Wasser durch eine Leitung, deren Quelle in der Queng (Weng=Mulde) lag. Das Überwasser aus dieser Leitung wurde 1806 an das Haus C. Nr. 182 Blumauerstraße 21) abgegeben. Auch das Haus Blumauerstraße 19 zahlte Brunngeld an Engelseck. 1811 wurde das Überwasser aus dem Schloßpark an das Haus Voglsang 8 (Blumauergasse 10) abgegeben (Schloßarchiv). Eine andere Quelle, die am Fuße des Laichberges entsprang, wurde zur Ver¬ sorgung des Stieglhofes (Hof an der Stiege, Neulustgut) eingefangen. Vermutlich wurde dieser Rohrbrunnen bei dem Steinmetzmeister Max Laidl in Steinbach nach einem vorgelegten Modell 1729 bestellt. Er kostete inkl. Trans¬ 200 fl. (Nr. 4451). port Eine dritte Quelle, zwischen dem Laichberg und dem Teufelsbach gelegen, lieferte dem ehemaligen Kapuzinerkloster frisches Trinkwasser. Im Reichenschwaller Tor (Neutor) stand ein alter Schöpfbrunnen, welcher —also nach dem Stadtbrande 1727 zugeschüttet worden war. Am 6. 2. 1728 wurde befohlen, diesen Brunnen wieder herzustellen. VII. Ennsdorf Die ersten Siedlungen im Ennsdorf scheinen Bauerngüter und Fischhuben Dorfes —gegen die Raming zu, siedelten sich gewesen zu sein. Außerhalb des Hafner an, innerhalb der Tore aber ließen sich Weißgärber und Feuerarbeiter nieder. 85

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