Steyrer Geschäfts- und Unterhaltungskalender 1958

S t e y r. Herr Viktor Hack, Gesell– schafte r der Hack-We rke, promo vie rte a u de r U nive rsitä t Inn sbruck zum Dokto r beider R echte. 19. S t e y r. Di e allgemein günsti ge Wirtsd1aftslage spi egelt sieb naturgemälJ aud, im Haushalt de r Stadt Steyr wid t' r und e rmöglichte es, für das Jahr 19::;7 ein en ·Voran schlag n1it ein em ve rh ältni s– mäßig großen Au sgabenvolumen von S 115,909.900.- aufzustellen. Der o rdenl– licbe Haushalt weist Ausgaben in Höhe von S 70,740.900.- auf, die durch Ein– nahmen in gleich er Höhe gedeckt sind. Der ordentlid1e Hau shalt ist somit aus– geglid,en. D er auße rordentlich e H a ns• halt umfaßt Au sgabenkredite in der H ö– he von S 45,169.000.- und Einnahmen YOn S 33,929.900.- wodurd1 ein uuge– deckte r Betrag von S 11,239.100.- Ye r– bleibt. Die Einnahmen des Gemeinde– haushaltes der Stadt Steyr we rden aber nicbt nur vou der Wirtschaftslage im all– gemeinen, sondern vor allem von jene r der Steyr-Daimler-Pudi-AG., dem einzi– gen Großbetrieb in Steyr, stark beein– flußt. Leider weist dieses Unternehmen augenblicklidi einen Konjunkturrückgan g auf, der bei längerer Daue r die .ohnehin vorsiditig präliminierten Eiunahmen an Lohnsteuer und Gewerbesteuer nodi ver– ringern könnte. D er Abwicklung des Haushaltsplanes 1957 wird daher ein be– sonderes Augenmerk zugewendet werden, um den Hanshaltsausgleidi im orden t– lidien Haushalt zu gewährleisten. Aurh im außerordentlidien Haushalt konnten nur mehr jene Vorhaben aufgenommen werden, die be reits in Ausführun g bzw. Yollendung stehen, oder Vorhaben, für die im Vorjahre bereits Planungskosten oder sonstige Kosten für Vorarbeiten an– geiallen sind, diese aber nur in dem Ausmaße, als Bedeckung gefunden wer– den kann, Alle anderen zur Präliminie– rung vorgesdilagenen, an sidi ebenso widitigen Vorhaben, mußten zurückge– stellt werden. Nadi wie vor bilden die Abgaben und Gebühren die wid,tigste Einnahmequelle. Sie sind mit 54,410.400 Sdiilling veransdilagt, d. s. 76,9 Prozent der Gesamteinnahmen, Von den Gesamt• ausgaben des ordentlidien Haushaltes entfallen auf den Personalaufwand S 19,228.660.-, d. s. 27,2 Prozent, auf den laufenden Sadiaufwand S 46,373.300.– bzw. 65,5 Prozent und für einmalige Ausgaben S 5,138.100.- oder 7,3 Pro– zent. Das Kapitel Sdiulwesen sieht im ordentlidien und außerordentlidien Haus– hält Gesamtausgaben von S 6,666.000.– vor, d, s. 5,8 Prozent des Gesamtetats; 150 das F ürsorgewesen S 13, 150.000.-, d. s. 12,5 Prozent. Der größte Aufwand ist für d ie Gruppe Bau-, Wohnun gs- und Siedlungswesen mit Ausgaben von S 28,024.000.- vorgesehen. Die Stadtge• meinde betrachte t die Bekämpfung der Wohnungsnot als eine der vordringlidi– sten Aufgaben. Fü r Wohnun gsbauten sind S 17,728.000.- veranschlagt. Aber aud1 für die Verbesse rung der Straßen 11-nd für den Neubau von Straßen zu den \Vo hnbauten sind namh afte Be träge aus– gewor fe n. F ür Kanalbauten sind im au ßero rdentlid1 en Haushalt 3,9 Millionen Sdiilling vorgese hen, für di e Erweiterung des \Vasse rleitun gsnetzes 2,4 Millionen Sd1illi11g und für den Au sbau des Volks– kinogebäudes für Thea terzwecke 3,5 Mil– lion en Sd,illing. Einen harten Eingriff in die F inanzen de r Stadt stellt der zu leistende Gewerbes te uerspitzeua usgleidi dar, der m it 10,3 Millionen veransdilagt ist. Der Wirtsdiaftsplan der städtiscben Unternehmungen enthält e rstmalig audi den Voran schlag für das Wasserwe rk, das bis einscbließl idi 1955 als Hoheitsbetr ieb geführt wurde. D er Wirtsdiaftsplan zeigt einen Gesamtverlust von S 608.000.-. Beim Verkehrsbetrieb beträgt der Ver• Just S 444.200.-, d. s. rund 20 Prozent der Erträge. Die F ahrtarife sind dem• nad1 nidit kostencl eckend. Audi de r Wirt• sdiaftsplan des Wasse rwe rkes sdiließt mit einem Verlust von rund sedis Pro– zeut (S 127.000.- ) ab. Der derzeitige Wassertarif von 80 Grosdien per Kubik– mete r ist der niedrigste der gesamten Wasserwe rke. Die Gemeinnützige Woh– nungsgesellsd1aft der Stadt Steyr veran– scblagt einen Gesamta ufwand von 31,7 Millionen Sd,illing, der zur Gänze ge• deckt ist. D er Wohnbauaufwand beträgt allein 30,1 Millionen, wovon 14,6 Millio– nen Sdiilling für di e F ertigstellung der bereits im Bau befindlidien Wohnbauten am Tabor und anf der Ennsleiten benö– tigt werden und 15,5 Millionen Sdiilling für Neubauten entfallen. Am Schluß der Sitzung dankte Bürgermeister Ing. Stein– bred,er dem Finanzreferenten Stadtrat Sdianovsky für die Erstellung des Voran• sdilages und spradi den Wunsdi auf wei– tere einträcbtige Zusammenarbeit in .der Gemeindestube zum Wohle der Bevölke: rnng aus. 20. S t e y r. Wegen der in ganz Eu– ropa und somit aud1 in Oesterreidi unbe– friedigenden wirtsdiaftlidien Lage in der Kraftfahrzeugindustrie sehen sidi audi die Steyr-Werke als größter: eisenverar• beitender Betrieb gezwungen, die Ferti– gung he rabzusetzen und das dadurdi

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