Steyrer Geschäfts- und Unterhaltungskalender 1957

unablässig, als hätte das Leben für sie keine andere Aufgabe mehr, suchten die beiden einander. Am 3. Februar 1949 gelang es Hans Schlee, endlich Johannas Adresse zu erfahren. Sogleich machte er sich nach Stralsund auf den Weg. Johanna Schied hatte fast am gleichen Tage auch Schlees Adresse erfahren. Als dieser in Stralsund ankam, war Johanna bereits nach Bad Wörrishofen unterwegs. Doch nach all dem, was ihnen in den Jahren der Trennung als Prüfung durch das Schicksal auferlegt worden war, handelte es sich nur um einen launigen Einfall, den sich das Schicksal erlaubte, gewissermaßen nur, um mit diesem letzten Scherz nach¬ zuweisen, daß auch das Übrige nicht so ernst gemeint gewesen wäre. Johanna war¬ tete in Bad Wörrishofen die Rückkehr Hans Schlees ab. Am 17. Mai des Jahres 1949 trafen sich die beiden wieder nach genau zehn Jahren, zwei Monaten und siebzehn Tagen. Zu Weihnachten des Jahres 1949 schlossen die beiden Verlobten die Ehe. Das Hochzeitsmahl wurde im Barackenlager gefeiert, und bei den Landsleuten kam eine recht übermütige Stimmung auf. Der Lagerälteste begann über die „verspäteten“ Brautleute zu spassen. Ob es denn für den Hans Schlee nicht auch anderswo schöne Mädchen gegeben habe, fragte er, es laufen doch zwischen Tunis und Wörrishofen mancherlei davon herum. Dann ging es über Johanna los. So eine hübsche Pfle¬ gerin, wer wollte sich da nicht den Arm verrenken, oder allenfalls sogar die Man¬ deln opfern oder was sonst Überflüssiges entbehrt werden könnte, wenn dafür an¬ deres zu gewinnen wäre. Die beiden Neuvermählten saßen Hand in Hand an der großen Tafel, die von so den Lagerleuten hergerichtet worden war, und blickten erstaunt auf jene, die sprachen; denn sie nahmen die Worte ernst. Und als endlich niemand mehr etwas dergleichen zu sagen wußte, sprachen beide zu gleicher Zeit das gleiche Wort, als wäre dies das Selbstverständlichste, was sich denken ließe: „Wir waren doch verlobt!“ Ja, sie waren verlobt, der Hans Schlee aus Salnau und die Johanna Schied aus Wallern, verlobt vom Böhmerwald durch Afrika und Amerika, durch Rußland bis weit nach Asien hinein. Die Erde hätte gar nicht größer sein können, als sie den Verlobten geworden war. Etwas viel Aufwand hatte das Schicksal ihretwegen getrieben; aber, so meinten die beiden, lieber zuviel als zuwenig, denn so wußte man doch, daß man sich auf einander verlassen könne. zmmmimmmmmmmmmmmmmmmmmmmmmmmmmmmmmmmmmmmmmmmmmmmmmmmmmmmmmmmmmmmmmmmmmmmmmmmmmmmmmmmmmmmmmmmmmmmmmmmmmmmmmmmmmmmmiihmning WOLLEN SIE WAHREND IHRES URLAUBES SICHER, BILLIG UND BEOUEM INS AUSLAND FAHREN ODER DIE SCHÖNHEITEN OSTERREICHS BEWUNDERN? AUSKUNFT GEBEN IHNEN DIE STADTI¬ SCHEN UNTERNEHMUNGEN (REISEBURO), STEYR, KIRCHENGASSE 1. SIE WERDEN UNVERBINDLICH BERATEN! Immmmmmmmmmmmmmmmmmummmmmmmmmmmmmmmmmmmmmmmmmmmmmmmmmmammmmmnmtmm immmmmmmmmmmmmmmmmmmmmmmnum Kun 79

RkJQdWJsaXNoZXIy MjQ4MjI2