Steyrer Geschäfts- und Unterhaltungskalender 1955

Erzherzogs Mathias in Linz die „Edlen, Ernnesten, Weißen und Günstigen Herren des Rates der Stadt, ihm den Bericht über das Wasserdruckwerk ehest zukommen zu lassen, damit er ihn nach Wien schicken könnes). Nach mannigfachen Umbauten und Aenderungen zeigt sich uns heute der einst so berühmte Wasserturm nur mehr in gekürzter Gestalt*). Um einerseits eine drohende Einsturzgefahr zu beseitigen (die vertikale Abweichung des Tur¬ mes betrug schon 32 Zentimeter) und, um andererseits den Wünschen auf Er¬ Haltung desselben im Interesse des Stadtbildes entgegenzukommen, veranlaßte die Oesterreichische Waffenfabriksgesellschaft am 18. Oktober 1909 die Ab¬ tragung des Turmes um 9 Meter?) Im Jahre 1593 sollte Aidn als Vertreter der Stadt an dem Landtage in Linz teilnehmen. Er entschuldigte sich, das er mit Geschäften und Arbeit über¬ 12 lastet seine). Sein Kirchenamt und zwei Vormundschaften machten ihm nicht wenig Sorge und Mühe, die „richtigmachung der Wege“ sei ihm übertragen, er habe niemanden daheim, die Jakobi= und BartholomäusMärkte seien im Anzug und auf diesen wolle er einkaufen. Schließlich brachte er beim Rate vor, das es für ihn äußerst wichtig sei, in Geschäften nach Venedig zu reisen*). 1— August erscheinen B mehr Kewugage 14- Als wurde 6 Handschrift Michael Aidns in seinem Testamente vom 12. 11. 1597. („Ich Michael Aidn bezeuge mit dieser mainer handtschrifte dass alles wie ob¬ steht man endlicher will und mainung ist. Michael Aidn.“) In der unruhevollen Zeit des zweiten Bauernkrieges zeigte sich Michael Aidn nach dem Antritt des Bürgermeisteramtes im Jahre 1595 als überlegen¬ der und besonnener Mann. Große Verantwortung lastete auf ihm, um die Stadt aus den Fährlichkeiten dieses Krieges herauszuhalten. Im November 1596 entbot die Herrschaft Steyr ihre Untertanen zur Mu¬ sterung für den Türkenfeldzug aufs Schloß. Die Bauern erschienen zwar, woll¬ ten jedoch vorerst ihre Beschwerden anbringen und dann gehorchen. Es kam zu einem Tumult, bei dem der Burggraf von den Bauern tätlich bedroht wurde. Der Rat ließ die Bürgerschaft der Stadt aufbieten, die ins Schloß eilten und dem Burggrafen zu Hilfe kam. Die beiden Bauern, die gegen letz¬ 107

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