Steyrer Geschäfts- und Unterhaltungskalender 1955

sich Michael Aidn dem Handel mit Rohleinwand („Rupfen“) und Messern'). Wie viele seiner Berufs¬ kollegen trieb auch er den Handel mit Venedigs). Er führte dorthin die Waren seiner Branche aus und brachte als Rückfracht Wein und Wachs. Die Steuer¬ bücher aus seiner Zeit zeigen ihn als sehr reichen Mann; er war Besitzer einer größeren Anzahl von Häusern und Höfen in der Stadt'). Unter ihnen sind besonders zu erwähnen das heutige „Aichetschlössel“ (Sierninger Straße 82)“), das er selbst erbauen ließ, und das Haus Enge 5, das er 1567 erwarb und 1596 Hauszeichen des an Ulrich Auracher weiterverkauften). Ein anderes Antoni Aidn, Haus, heute Enge Gasse 10, erwarb er aus der Kon¬ Freistadt (L. V. 4, Tafel I, Nr. 18) kursmasse des Wolf Gröbmer*), der früher mit Be¬ nedigwaren und Kupfer gehandelt hatte. Im Alter von 28 Jahren, 1564, scheint Aidn erstmalig als Mitglied des Inneren Rates der Stadt auf. Diesem gehörte er in den folgenden Jahren noch öfters an“). Vom Kaiser wurde im Juli 1578 die Erbhuldigung der Stände des Landes ob der Enns anbefohlen. Im Kontingente, das die Steyrer zu dieser Feier entsandten, wird Aidn als Fähnrich genannt“). Als 1594 Erz¬ Herzog Mathias gegen die Türken zu Felde zog, wird Aidn als Stadtoberst erwähnt"). Er versah auch die Stelle eines Verwalters der Pfarrkirche“) und war mehrfach Stellverteter des Bürgermeisters in den Ratssitzungen"). Als Spitalmeister befahl ihm 1574 der Rat, das er den baufälligen, mit einem Holzdach versehenen Turm der Spitalskirche abtragen und durch einen mit Ziegeln gedeckten Turm ersetzenlassen sollte, da „ein hülzen Tach also geferlich ist das hirdurch in Feursnöttenden benachbarten und gannzen Innern Stein¬ 718) dorff grosser Nacht und verderblicher schaden Zuegefuegt werden möchte *). In der Folge wurde er von der Stadt auch mit der Erbauung des im Steyrer 1 1584 Stadtbilde so charakteristischen „Wasserturmes“ betraut"). 10 Das Wasserwerk dessel¬ 4 den wurde vom Augsburger 1 4 415 Brunnenmeister Peter Was¬ 60 1 ner um 200 Rheinische Gul¬ den errichtet*). Im Jahre 4 1574 war das Bauwerk fertig 11In und versorgte die beiden da¬ 4 in Er Sie A 5 als am Stadtplatz befindli¬ S 1 Bedeutung schen Brunnen*) mit Wasser??) □0 #. F. der Sein 880 Dieses Wasserdruckwerkmit der 8 7 Der 0 0 „drei Stifften und einem höl¬ In Der In. 1 #11 W 17711 1 zernen Rad“ erregte als tech¬ CeBIT der der1 In X 4 nische Neuerung allgemeine 1Er 4 W 2. Aufmerksamkeit; die kaiser¬ in0 Wasser 21 1 11110 liche Hofkammer begehrte am 4110 11in 105 26. 8. 1586 ein Modell und 8250 0 der Anstrengungen 1100 ein Der 00 „einem ordentlichen abriß Menschen 211 Auseinandersetzungen in 4 desselben. Beide sollten ehe¬ stens nach Wien geschickt wer¬ Steyr 1584. — Im Vordergrund rechts der Wasser¬ den. Im Oktober desselben Sturmin seiner ursprünglichen Gestalt. Jahres ersucht der Hofkanzlei¬ Zeichnung F. Kulstrunk Schreiber Daniel Melzer des 106

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