Steyrer Geschäfts- und Unterhaltungskalender 1950

der Lade, den die Steyrer mit Meister Achaz in Kremseck wegen Setzen eines Ofens in ihrem „Gey“ hatten. Die Hafnerherberge, in welcher auch die Lade stand, war wahrscheinlich das frühere Hafnerhaus Haratzmüllerstraße 33. Der Herbergsvater Matthias Hämbl ist seines evangelischen Glaubens halber im Jahre 1627 ausge¬ wandert, die Lade aber stand noch lange Zeit in der verwaisten Herberge. Im Jahre 1721 suchten die Meister beim Magistrate an, die Lade zum Zechmeister bringen zu dürfen, da sonst aus Unachtsamkeit wichtige Dokumente aus der Lade kommen könnten. Der Magistrat willigte ein. Im Jahre 1723 war die Lade bei einem neuen Herbergsvater, dem Gastgeb Franz Leopold Ange¬ rer im Hause Haratzmüllerstraße 23. Die Hafner waren wegen ungebührlicher Forderungen mit dem Wirt nicht zufrieden und zogen aus. Die Lade kam wieder zum Zechmeister. Da dies aber ohne Bewilligung des Magistrates geschah, hat dieser den Frevel strenge bestraft. Die Meister erhielten einen halben Tag Arrest in der Bürgerstube, die Gesellen wurden in ein Diener¬ haus gesperrt. Lade und Schild mußten wieder in die alte Herberge gebracht werden. Der Wirt wurde verwarnt. Töpfer von heute in der Fabrik R. Sommerhuber Schon im 18. Jahrhundert wurde mancher alte Hafnerbrauch als veraltet abgeschafft, wie z. B. der, daß ein verheirateter Knecht nicht an der Töpfer¬ scheibe arbeiten durfte. Die Ausgaben der Lade wurden strenger kontrolliert. Im Jahre 1837 kämpften die Meister gegen die Eröffnung der ersten Geschirr¬ 125

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