Steyrer Geschäfts- und Unterhaltungskalender 1937

61 nach Aufhören der Miete oder der Benützung bei der Steuerbehörde einzubringen. Verspätete Anzeigen gelten erst von dem auf die Einbringung nächstfolgenden Monat. B. Niederösterreich. 1. Die Mietzinssteuer wird vom Friedenszins (Mietwert) 1914 berechnet und beträgt für: a) Wohnungen bei einem Jahresmietzins bis 100Kronen das 300fache, über 100 bis 500 Kronen das 400fache, über 500 bis 1000 Kronen das 500fache, über 1000 bis 1500 Kronen das 600fache, über 1500 bis 2000 Kronen das 700fache, über 2000 das 800fache: b) Erwerbszwecken dienende Räume bei einem Jahresmietzins bis 1500 Kronen das 500fache, über 1500 das 1000fache; c) Luxus¬ gebäude das 3fache der Steuer für Wohnungen. Die Steuer ist am 1. Februar, 1. Mai, 1. August und 1. November, bei Saisonzinsen mit dem Zinse fällig, und bis 15. des Monates abzuführen. Dem Hausbesitzer gebühren 10% als Ent¬ schädigung. Veränderungen in der Steuerpflicht oder im Ausmaße der Steuer sind binnen 14 Tagen der Steuerbehörde anzuzeigen. 2. Die Arealsteuer von fabriksmäßigen Unternehmungen, Mühlen, Sägen, Ziegeleien u. dgl. wird vom Landesabgabenamte in Wien bemessen. 3. Die Hausklassensteuer beträgt bei Häusern mit 1 bis 3 Wohnbestand¬ teilen das 6000fache, mit 4 bis 6 Wohnbestandteilen das 7000fache, mit 7 bis 9 Wohn¬ bestandteilen das 8000fache, mit 10 bis 14 Wohnbestandteilen das 9000fache, mit mehr als 14 Wohnbestandteilen das 10.000fache der früheren Klassensteuer. Zur Landesgebäudesteuer können von den Gemeinden und Bezirken Zuschläge eingehoben werden. Für Neu=, Zu=, Auf= und Umbauten wird eine Steuerfreiheit von 30 Jahren gewährt, um welche beim Amte der niederösterreichischen Landesregierung in Wien anzusuchen ist. Zinsgroschensteuer. Die Zinsgroschensteuer ist von allen durch Vermietung benützten Gebäuden und in den am 31. Dezember 1922 ganz hauszinssteuerpflichtigen Orten, wenn sie für sich oder zusammen mit den anderen ganz hauszinssteuerpflichtigen Orten der Ge¬ meinde mehr als 4500 Einwohner zählen, auch von den nicht vermieteten Gebäuden zu bezahlen. Im Bezirke Steyr ist nur die Stadt Steyr ganz zins¬ groschensteuerpflichtig. — Die Steuer ist bei vermieteten Gebäuden vom jährlichen Mietzins für 1914, bei nicht vermieteten Gebäuden vom bezüglichen Miet¬ wert zu bemessen. Die Steuer beträgt ab 1. Februar 1932 jährlich 3 g für jede Krone der Bemessungsgrundlage. Steuerpflichtig ist der Mieter, in ganz steuer¬ pflichtigen Orten für die nicht vermieteten Räume der Hauseigentümer. Die Steuer ist vom Hauseigentümer in vier gleichen Raten am 1. Februar, 1. Mai, 1. August und 1. November bei den Mietern einzuheben und längstens bis zum 15. des drittfolgenden Monates abzuführen. Die gleichen Abfuhrstermine gelten für die Steuer von den nicht vermieteten Räumen. Bei monatlich zahlbaren Mietzinsen ist die Steuer monatlich ein¬ zuheben und bis zum 15. des drittfolgenden Monates abzuführen; im Einvernehmen mit der Steuerbehörde können mit der bis 15. Februar, 15. Mai, 15. August und 15. November einzuzahlenden Monatsrate vorzeitig die zwei weiteren Monatsraten eingezahlt werden. Die Zahlungsweigerung oder Zahlungssäumnis einzelner Mieter hat der Hauseigentümer bei sonstiger Haftung der Steuerbehörde binnen einem Momat anzuzeigen, worauf die Steuer zwangsweise bei den Mietern eingehoben wird. Mit der Einzahlung des ersten Teilbetrages hat der Eigentümer eine Steuererklärung in der vorgeschriebenen Form in zweifacher Ausfertigung bei der zuständigen Steuerbehörde einzubringen. Tritt die Steuerpflicht erst nach dem 1. August 1929 ein oder erhöht sich die Steuerbemessungsgrundlage, so ist das Bekenntnis oder die bezügliche Er¬ gänzung des Bekenntnisses bis zum nächsten Abfuhrstermine bei der Steuerbehörde einzubringen. Hört die Steuerpflicht auf oder ermäßigt sich die Steuerbemessungs¬ grundlage, so ist binnen 14 Tagen die Anzeige zu erstatten. Wird eine Steuer¬

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