Steyrer Geschäfts- und Unterhaltungskalender 1927

Der Tod in den Wellen. Von F. Schrönghammer=Heimdal. „Du tränkst di net im Hofweiher!“ Stockfinster ist's und d' Mitternacht hört er die Ehegewaltige noch. „Leicht schon längst vorüber, da torkelt der Hof¬ dersaufst amal im Maßkrug.“ bauer von Reut vom Wirtshaus heim. Der Hofbauer polkert wortlos über Kein Stern is am Himmel, aber dafür die Gred und stolpert über einen Hackstock. der Hofbauer „sternvoll“ Rausch. Wird Hopla! Da kommt ihm ein Gedanke .. aber alleweil nüchterner, je näher er zu Und eine Weile darauf tut es ihm Hof¬ einem Hof kommt. Denn d’ Hofbäuerin, weiher einen Mordsplumpser, und ein sein Weib, „raucht kein' Guten“ ** Schrei durchgellt die nächtliche Stille: „Herrgott, wenn i nur iatzt drinn C4 „Aus is 's!“ waart denkt sich der Hofbauer und Danach is 's mäuserlstad. probierts schön stad, ob er d' Haustür net D' Bäurin richt sich im Bett auf, aufbringt. Aber d’ Hofbäuerin hat''n schon lust a Zeitlang und macht 's Fenster auf. ghört, wie er über Gred trampelt is. 04 7 „Hofbauer „Bist d’ da, du Malefizlump, du 04 — Wie d' Hofbäurin zum Nix is 's. miserabliger: Weiher hinkommt und mit der Latern Aha! dreinleucht, gibts ihr an Stich ins Herz. „Bitt gar schön Bäurin, mach mir Denn da schwimmt dem Hofbauer seine doch auf!“ Joppen, sein Hut . . . und dort lugt a „Was? Aufmachn?! insters Trum aus 'm Wasser wie a Arm „Bilt gar schön. * oder a Haxn vom Hofbauer. Und seine „Du kommst mir net rein!“ Schuh stehn am Ablaß, dort, wo's Wasser „Bäurin, wenn aber a Gwitter Oe mi kom am tiefsten is. „Jeßmarandjosef! Der Hofbauer „Derschlagn soll's di!“ hat sie ertränkt!“ Jetzt so was! Derschlagen! Na, das D' Hofbäurin fallt hin und is selber is ja frei a Frevel! Ganz aus der Weis'! wie tot vor Schreck. A paar Minuten Brauchts net“ sagte der Hofbauer drauf kommen Dienstboten und Nach¬ feierlich, „brauchts net, daß mi's Wetter barsleut daher. derschlagt. Gar net aa! Wenn du aso stränkt hat er sich,“ sagte der Ober¬ gstellt bist, nacha kann i mir selber aa knecht vom Hofbauern. „Der Herr gib wos antun! Verstehst d'mi? Aber des eahm die ewige Ruah. sag i dir: Kränken wird's die deiner Da springt d’ Unterdirn daher, kas¬ Lebtag. Drum frag i di 's letzt Mal: weiß im Gsicht und schreit, wie wenn''s machst mir gutwillig auf oder net?“ a Messer im Leib hätt: „Aus is 's! Der „Na!“ Hofbauer hat mi angwaizt (Geistern), „Gut. Dann ertränk ich mich im wier i vom Kammerl raus bin!“ Hofweiher!“ sagt der Bauer hochdeutsch, „Des glaub i schon,“ sagte der Dürn¬ um seinen Worten mehr Würde und huber, „die Ghänkten und die Tränkten Wirkung zu geben. 75

RkJQdWJsaXNoZXIy MjQ4MjI2