Steyrer Geschäfts- und Unterhaltungskalender 1924

28 es anders. Der nach einigen Tagen ein¬ duum dem Menschen= oder Tiergeschlecht laufende Bescheid des Bezirksgerichtes angehöre. besagte, daß sich in dieser Sache leider Der Tinterer Maxl blieb also unan¬ nichts tun lasse, da der Bauer Maxl gefochten und hatte erreicht, was er ge¬ Tinterer in keiner seiner Aussagen sich wollt: das Schwein war ihm ohne einer Unwahrheit schuldig gemacht habe. Mühe von seiner Seite und umsonst In Hinkunft aber möge man vorerst zwei Stunden Weges vor seine Haus¬ untersuchen, ob das fragliche Indivi¬ tür transportiert worden. Wer war pfiffiger? Der arme Jud, der Schmulle, hat „Mein lieber Freund,“ sagte der schon ein rechtes Pech. So vier=, fünf¬ Schmulle zu ihm, „denk' dirs nur, itzt mal haben's ihm seit einer kurzen Zeit haben's mir meinen großen Kessel das und jenes gestohlen, aber um nichts g'stohlen. ist ihm so leid, als um einen funkelnagel¬ „Tröst dich, Schmulle,“ antwortet der neuen kupfernen Kessel, der ihm zuletzt Franzl, „den kriagst wieder — was tät weggekommen ist. Überall fragt er her¬ der Dieb mit so an Kessel?“ um, aber kein Mensch weiß was von „Mein, du dummer Franzl“, sagt der einem Kessel. Derweil ist aber der Schmulle d'rauf, den krieg i nimmer Dieb, nämlich der Zigeuner=Franzl, den tuat er z'sammenschlagen, die auch in keiner geringen Verlegenheit. Trümmer steckt er in an Sack und geht Alle Welt weiß jetzt schon von dem damit in d' Stadt und verkaft sie.“ Diebstahl, wie soll er denn da jetzt den Der Franzl horcht hoch auf mit den Kessel verkaufen können. Augen und Ohren und auch mit dem „Den muß i eahm schon wieder z'ruck¬ Maul. stell'n, schön hoamlich,“ denkt er sich. „Armer Schmulle, du hast recht, den Am Abend einmal will er ihn wieder kriegst nimmer. Der is schon pfutsch hinübertragen zum Schmulle. für di.“ Zu Mittag schlendert halt gerade der Sprachs und ging. In der Nacht Zigeuner=Franzl auf der Straße daher, keuchte richtig der Franzl mit einem da begegnet ihm gerade der Schmulle. schweren Sack der Stadt zu. — Unterhaltendes: Warnung. Schnell abgeholfen. A: Ich trinke so gerne Wein und nun Diener ruft durch's Fenster: „Gnä' denken Sie — hat mir mein Arzt das Herr, aufpassen, es schleicht sich a Rech¬ Weintrinken verboten. Was soll ich nur nung heran!“ tun? B.: Einen anderen Arzt nehmen! Brautschau. Verräterische Kenntnis. „Fährt mir der Kerl mit der Hand in den Mund!“ Nelly: Findest du nicht, daß mein Heiratsvermittler: „Ja, der Verlobter so wunderschöne Lippen hat? wollte nachsehen, wie alt Sie sind, der Edith (begeistert): Ja, und so weich ist das als Pferdehändler so gewöhnt!“ und warm sind sie...!

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