Steyrer Geschäfts- und Unterhaltungskalender 1924

16 sich aus der Stube. Draußen im Haus¬ Fenster weg, sonst hat er den Hunderter flur steht die Resl und macht sich mit verspielt. Er schreit einmal, zweimal, dem Hühnervolk zu tun. zehnmal — aber die Resl hört nicht u.d „Gelegenheit macht Diebe,“ denkt sich kommt nicht. der Hies und ist froh, daß er endlich mit Der Sepp stichelte ihn zwar noch mehr seinem Schatz allein sein kann. Sie sind auf das hinauf, aber der Stiglbauer auch handeleins geworden, die Zwei. mag seinen Hunderter doch nicht ver¬ Schneller als der Handel um die Kalbin, spielen. ist dieser Handel vor sich gegangen. Der „Na,“ sagt er, „du kriegst mi nit Hies hat ihr gestanden, wie er sie so un¬ dran, den Hunderter verspiel' i nit, na bändig lieb habe und daß er sie gern als um kein' Preis!“ sein Weib haben möchte. Die Resl hatte Als die Stunde endlich um war, auch nichts dagegen einzuwenden. kommt richtig die Resl mit dem Hies Der Stiglbauer muß eine ganze herein, und der letztere haltet ohne viel Stunde beim offenen Fenster hinaus¬ Umstände um ihre Hand an. schauen und scheint auf seine Tochter Der Stiglbauer macht zwar anfangs ganz vergessen zu haben. Endlich meint ein saures Gesicht, schimpft und greint der Sepp, nachdem schon mehr als die eine Weile und tut, als ob er die ganze Hälfte der Stunde verronnen war: „Du, „Bagasch“ lieber hinauswerfen wollte Bauer, ob nit deine Resl mit dem Hau¬ aber weil die Resl schon das Heiraten serhies wo steckt?“ jetzt im Kopf hat, so sagt er doch auch „Laudon und Granaten,“ fahrt der chließlich zu der ganzen Geschichte schein¬ Bauer auf. Aber er darf nicht vom bar ruhig sein: Ja und Amen. Heiteres aus Kindermund. Aufgabe. schuldige mich einen Augenblick, bis ich Einem Schulkind war aufgegeben, dem Robert eine herunter gehauen habe. einen Aufsatz über das Pferd zu schrei¬ In der Schule. ben und es begann folgendermaßen: fragt der Lehrer: „Du, Emil, sag' mir Das Pferd ist ein Tier, das vier Füße einmal, warum tragen die Ochsen Hör¬ hat, an jeder Ecke einen.“ ner?“ Emil: „Weil sie ein Rindvieh ind, Herr Lehrer!“ Das gute Kind. Mama: „Schau Karli, der arme Knabe Kindermund. hat keinen Vater mehr, willst du ihm „Sag', Heinz, wie gefällt dir mein nicht deinen Apfel geben?“ Karli: — neues Kleid?“ „Glänzend, Mama! „Das nicht, aber den Papa kann er „Und wenn man bedenkt, daß diese haben.“ ganze Seide von einem kleinen, elenden Wurm stammt ... „Du meinst ja Kindliches Gebet. wohl Papa?“ Der kleine Paul kniet vor seinem Bettchen und spricht sein Nachtgebet. Frage und Antwort. Indessen zupft ihn sein Brüderchen an Katechet: „Was muß man machen, ehe den Haaren. Plötzlich hält Paul im Gebet man zur Beichte geht?“ — Lenchen: „Da ein mit den Worten: „Lieber Gott, ent¬ muß man erst Sünden machen.“

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