Steyrer Geschäfts- und Unterhaltungskalender 1917

bis einschließlich 25. August. An Sonntagen, sowie am Weihnachtstag dürfen Tagsatzungen nicht abgehalten werden. Die Anberaumung einer Tagsatzung auf einen anderen Feiertag ist nur bei Gefahr im Verzug zulässig. Landespatrone welche in den verschiedenen Kronländern der österr.=ungar. Monarchie gefeiert werden. Agidius (1. Sept.), Kärnten. Blasius Cyrillus (3. Februar), Küstenland. und Me¬ thudius (5. Juli), Mähren. — Elias 20. Juli) Kroatien. Florian (4. Mai), Oberösterreich. Georg (24. April), Krain. Hedwig 17. Oktober), Schlesien. — Johann der Täufer (24. Juni), Slawonien. — Johann von Nep. 16. Mai), Böhmen. — Josef, Nährv. (19. März), Kärnten, Krain, Küstenland, Steiermark u. Tirol. Ladislaus (27.Juni), Siebenbürgen. — Leo¬ pold (15. Nov.), Niederösterreich und Ober¬ österreich. Michael (29. Sept.), Galizien. — Rochus (16. August), Kroatien. Ru¬ pertus Spiridion (24. Sept.), Salzburg. — 14. Stanislaus Dezember), Dalmatien. — 7.Mai), Galizien. — Stephan, König (20. Aug.) Ungarn. Virgilius (27. Nov.), Diözese Trient. Wenzel (28. Sept.), Böhmen. Zeichen des Tierkreises. Frühling: Widd., Stier, II 42 Zwill. Sommer G = Krebs, 8) Löwe, 11)'7 Jungf. Herbst: 10. X& Schütze. „ Wage, II) &e Skorp., Winter: 7 & Steinb. # Wasserm., X & Fische. Die Sonne nebst den Planeten. Sonne. 8 Merkur. 9 Venus. * Erde. O * Mars Pallas. Ceres. K 6 Jund 4 Jupiter. 6 Saturnus. # Vesta. & Uranus Mondesviertel. 0 Neumond. 0 Erstes Viertel. Vollmond. (Letztes Viertel. C Allgemeine Bemerkungen über die Sonnen= und Mondfinsternisse. Der Mond wird nicht ungleich wie die Sonne, sondern aller Orten auf dem Erdboden, wo er nur gesehen wird, in gleicher Größe verfinstert, weil an ihm wirklich eine Finsternis oder ein Mangel des Lichtes vorhanden ist, welches er sonst, wenn es der Erdboden nicht verhinderte, von der Sonne bekommen würde. Bei den Sonnenfinsternissen hingegen ist an der Sonne kein Mangel des Lichtes, sondern der Mond steht nur vor derselben; daher werden sie an jeglichem Orte in einer besonderen Größe gesehen Wenn eine Sonnen= oder Mondfinsternis über unserem Himmel erscheint, oder wenn die Sonne oder der Mond bei einer Finsternis sich über dem Himmel befinden und die Sonnen¬ oder Mondfinsternis in die Augen fällt, so heißt sie sichtbar, wenn auch gleich der Himmel nicht so heiter sein sollte, daß wir sie sehen könnten; unsichtbar hingegen, wenn die Sonne oder der Mond sich mittlerweile unter unserem Himmel befinden, obschon sie an anderen Orten ichtbar ist. Eine Sonnenfinsternis kann für uns auch am Tage unsichtbar sein. Eine Sonnenfinsternis ist demnach uns ichtbar bei Tage, wenn die Sonne über unserem Himmel ist und der Mond so vor derselben teht, daß sein Schatten uns treffen kann. Bei Nacht hingegen, da die Sonne unter unserem Himmel ist, und bei Tage, wenn der Mond¬ chatten uns nicht trifft sondern auf einen an¬ deren Fleck der Erde fällt, ist sie uns unsichtbar. Eine Mondfinsternis ist uns sichtbar bei der Nacht, wenn der Mond über unserem Himmel ist; bei Tage hingegen, wenn der Mond unter dem Himmel ist, unsichtbar. Daß die Sonnenfinsternisse bei Nacht und die Mondfinsternisse bei Tag uns unsichtbar ind, gibt die gesunde Vernunft, weil wir in dem ersten Falle die Sonne und im zweiten den Mond nicht sehen können. Denn weder die Sonne, noch der Mond kann auf einmal den janzen Erdboden bescheinen, weil er eine kugel¬ örmige Gestalt hat. Daß aber auch bei Tag eine Sonnenfinsternis unsichtbar sein kann, da ie doch wirklich da ist und die Sonne am Himmel steht, kommt daher, weil der Mond viel kleiner ist, als die Erde, und auch so entfernt ist, daß er die eine Hälfte der Erd¬ ugel, welche ihn sieht, nicht überschatten ann. Daher fällt der Schatten nur über einige gewisse Orte oder Teile der Erde, und ander¬ wärts bleibt die Sonne hell und frei von der Finsternis. Deswegen ist eine Mondfinsternis viel weiter zu sehen, als eine Sonnenfinsternis, die denn jene erstreckt sich wenigstens über halbe Erde; diese aber, wenn sie ganz auf ie Erde fällt, nicht über den vierten Teil der Erde. Die Länge des Erdschattens erstreckt sich ast viermal so weit, als der Mond von uns entfernt ist; er beträgt nämlich 150.000 Meilen. Die Schatten des Mondes und der Erde laufen hinter sich spitzig fort. Bei totalen Mondfinsternissen erscheint der Mond in hell= oder dunkelroter Farbe. Die Ursache davon ist der Dunstkreis der Erde. Denn in demselben werden die Lichtstrahlen er Sonne gebrochen, die auf verschiedene Weise den Erdschatten durchkreuzen und dadurch dem Monde noch einiges Licht geben. Zuweilen ver¬ chwindet er gänzlich, so daß man ihn mit den besten Fernrohren nicht entdecken kann. Daß nicht in jedem Neumonde Sonnen¬ insternisse und nicht in jedem Vollmonde Mondesfinsternisse vorfallen, kommt daher, weil die drei Körper Sonne, Mond und Erde nur zu stehen selten genau in einer geraden Linie Finsternis kommen, welches zur Erzeugung der erforderlich ist. Die Anzahl der Finsternisse kann in einem sie Jahre höchstens sieben sein, alsdann treffen im Jänner, Juli und Dezember ein. Und wenigstens müssen sich in einem Jahre zwei Sonnenfinsternisse ereignen. Nach einer Periode von 19 Jahren kommen die Finsternisse in eben der Ordnung wieder.

RkJQdWJsaXNoZXIy MjQ4MjI2