Steyrer Geschäfts- und Unterhaltungskalender 1914

71 der Anstalten für Kultus und Unterricht; unbestimmte Zeit zu vertagen, vorher aber 6. den Unterricht mehrerer Sprachen in der Regierung ein solennes Mißtrauens¬ den Schulen; 7. Hebung des Handels votum erteilt. Daraufhin verhängte die Re¬ durch den Bau von Straßen und Eisen¬ gierung den Belagerungszustand über Kon¬ bahnen; 8. die absolute Freiheit für die stantinopel und Saloniki, wohin die jung¬ Errichtung von Privatschulen; 9. die Or¬ türkische Partei ein aus Gegnern der Re¬ ganisation der Nahies (Katastralgemein¬ gierung bestehendes Rumpfparlament unter den); 10. die Versetzung der Mitglieder gleichzeitiger Konstituierung einer Neben¬ des Kabinetts Said in den Anklagezustand: regierung einberufen wollte. 11. Gewährung einer Generalamnestie und Inzwischen hatten die aufständischen 12. die Wiederauslieferung der den Ar¬ Albanesen (Arnauten) der Regierung jene nauten abgenommenen Waffen. Forderungen bekannt gegeben, auf deren König Ferdinand von Bulgarien. So verwickelte sich die Situation im Erfüllung sie bestehen müßten. Diese For¬ Innern des türkischen Reiches in immer derungen betrafen: 1. die Einhebung und bedenklicherer Weise und gleichzeitig sam¬ Festsetzung der Abgaben und Steuern so¬ mnelten sich auch schon bedrohliche Wolken wie die Organisation der Finanzgebarung am äußeren politischen Himmel des Reiches. auf Grund der in Albanien maßgebenden Die Montenegriner zettelten mutwillig Verhältnisse; 2. den Militärdienst, den sie allerhand Grenzkonflikte mit der Türkei an, nur in den rumelischen Provinzen ableisten unter deren Druck dann diese die oben¬ wollten, ausgenommen den Fall eines erwähnten Forderungen der Albanesen ak¬ Krieges, wo sie auch in andere Teile des zeptierte, und besetzten schließlich mitten Reiches gehen würden; 3. die Ernennung im Frieden, auf türkisches Gebiet eindrin¬ sachkundiger ehrlicher Beamten, welche die gend, die Stadt Berana, aus welcher sie Landessprache kennen; 4. die Errichtung aber bald von den Türken wieder hinaus¬ von Ackerbauschulen; 5. die Vermehrung

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