Steyrer Geschäfts- und Unterhaltungskalender 1909

51 wandt der Verfolgung und retirierte dem Diener der Gerechtigkeit in das hinter einen Tisch, indem er beständig Vorzimmer. chrie: „Gnade! Gnade! Erbarmen!“ Dort harrte der Archidiakonus Zobel, „Nein, kein Erbarmen für den Ruch¬ ein langer, hagerer, ernster Mann, der losen!“ donnerte der Geistliche. „Die sich in großer Aufregung zu befinden härteste zeitliche und ewige Strafe für schien. den Kirchenräuber!“ Der Posamentierer suchte sich noch Plötzlich wurde die Türe geöffnet und kleiner zu machen, als er wirklich war der Bürgermeister erschien, von dem und wollte sachte an ihm vorbeischleichen. Aber dem Auge des Geistlichen ent¬ Lärm herbeigelockt. „Was gibt es hier?“ fragte er. ging die Jammergestalt nicht. ∆ S 6 Guene ereeee rehne chhter icne Srner uercg e C. ret e en ee e e e e ee e „Seine Hochwürden verlangt die Ver¬ „Ha!“ rief der Archidiakonus, „da ist haftung des Posamentierers“ versetzte ja der Gottlose, der Elende, der Kirchen¬ der Gerichtsdiener schänder! „Warum dies? „Euer Hochwürden, diese harten Worte treffen mich unverdient!“ erinnerte „Weil er ein Betrüger, ein Räuber Friedel. ein Kirchenschänder ist!“ rief der Geist¬ „Haltet ihn fest, Gerichtsdiener! liche Gerade gegen ihn habe ich Anklage zu „Könnt Ihr das beweisen, Herr Archi¬ erheben wegen Kirchenraub! Haltet ihn diakonus? fest, sage ich! „Jal“ Meister Friedel stieß einen Angstschref Der Gerichtsdiener versuchte Friedel aus und sprang dann, da ihm der Weg zu greifen, aber dieser enzzog sich ge¬ 4*

RkJQdWJsaXNoZXIy MjQ4MjI2