Steyrer Geschäfts- und Unterhaltungskalender 1908

101 harte, aber gerechte Urteil an den Dreien in ihre sehr sie auch suchten, und kehri auch vollstreckt. #ordeten Hütte heim, den Leichnam des e Und der Schatz im Teufelsbach? Je, Franzosen dort liegen lassend, er sein nun! Er wurde bis heute noch nicht Ende gefunden. gefunden und wer die blanken Kremnitzer Wie jedes Verbrechen seine Strafe haben will, der mag sie in dem Becken findet, so war es auch bei diesem. Die des Wasserfalles suchen, und wenn der Sache wurde rasch entdeckt und die drei Wassergeist, der darin sein Wesen treiben Bauern von den Franzosen verhaftet. soll, einverstanden ist, so dürfte er den Das Kriegsgericht verurteilte Vater und Schatz auch finden. Söhne zum Tode durch Pulver und Blei und im Schlosse zu Steyr wurde dieses III. Der Schmied beim „Föhrenschacherl“. die armen Seelen zu holen für den 1. höllischen Pfuhl. So arg war es derzeit denn doch noch Nicht weit außerhalb Steyrs, knapp nicht mit dem „Schmied vom Föhren¬ an der Straße nach Sierning, stehen auf schacherl“, aber er trieb es arg, recht arg, freiem Felde einige Föhren, wohl die prügelte sein Weib, stritt sich mit den Reste eines Waldes, der sich einst von Kunden und Anrainern und war ein den Höhen des Dachsberges zum Steyr¬ Wilddieb schlimmster Sorte und hatte fluß hinab erstreckte. Die Leute heißen er, der eine riesige Körperkraft besaß, hie diese Baumgruppe heute noch „Föhren¬ und da eine ihm mißliebige Sache mit schacherl“, was wohl so viel wie „ver¬ einen derben Fäusten zu seinen Gunsten einzelte Föhren“ bedeuten soll, und der entschieden, so machte sich der Geprügelte Ort gilt so um Mitternacht als nicht „recht wohl nicht selten Luft in dem tiefgefühlten geheuer“ Seufzer gegen den Schmied: „Dich soll Freilich, dort war einst der Richtplatz doch der Teufel holen! und in gar fernen Zeiten stand an der Straße daselbst auch eine Schmiede, wohl Es scheint, daß der „Teufel“ den besucht von Fuhrleuten aller Art, denn bösen Schmied auch wirklich endlich reis die Straße war immer sehr belebt. „Der für die Hölle fand und sich der armen Schmied beim Föhrenschacherl“ war ein Seele, als ihm verfallen, bemächtigen sehr bekannter Mann weit und breit, kam wollte, denn als der Schmied eines Tages er doch mit vielerlei Menschen in Be¬ in seiner Werkstätte lustig darauf los rührung, war geschickt und fleißig als hämmerte, stand plötzlich, wie aus der Schmied, kurierte den Leuten das kranke Erde heraus, ein Jäger vor ihm.!) Vieh und „baderte“ nicht ohne Erfolg Schmied, mach dich rasch bereit, mir auch an den Menschen herum. Er war zu folgen“, sagte der Jäger in so be¬ kein besonders zugänglicher Mann, son¬ stimmtem Tone, daß der Schmied über¬ dern wortkarg, brummig, und er wurde rascht aufhorchte, den Jäger mißtrauisch deshalb von denen, die seine Hilfe nicht 1) In dieser Stadt Steyrer Volkssage, welche suchten, gern gemieden. Er wußte vielerlei einige Anklänge an ähnliche Sagen von weit auswärts von den Kräften der Natur, war oft an gelegenen Orten zeigt, scheinen mir als echt, unserer Heimat entstammend, zwei Dinge zu sein: Die Hie¬ den abgelegensten Waldstellen zu finden rarchie der Hölle und das Wirken und die nicht ehr hohe Stufe geistiger Entwicklung, auf und sein geheimnisvolles Tun verschaffte der der unser Volk die einzelnen Teufel gestellt hat — ihm den Ruf, er sei mit dem leibhaftigen Mensch kann demnach einem „Teufel“ immer „über“ sein und die Redensarten: „Dummer Teufel“ und „armer Teufel“ Gottseibeiuns“ im Bunde, der sich ohne¬ cheinen, nach der hier erzählten Sage zu schließen, bei uns hin gern da draußen herumtreibe, um hier entstanden zu sein.

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