Steyrer Geschäfts- und Unterhaltungskalender 1907

79 lediglich an das vollendete 24. Lebensjahr und an erfolglosen Verhandlungen mit der Koalition — die Kenntnis des Lesens und Schreibens geknüpft eine Regierung der starken Hand: Durch könig¬ ist) umfassenden Programms — neuerdings liches Reskript vom 14. Februar 1906 wurde das am 19. Dezember 1905 auf den 1. März zum Ministerpräsidenten ernannt und sein Kabinett mit einigen Personalveränderungen, 1906 vertagte Parlament bereits für den 19. Fe¬ reaktiviert wurde. Die diesfälligen Verlaut¬ bruar 1906 einberufen und an diesem Tage erfolgte durch einen ad hoc entsendeten pleni¬ barungen erschienen am 18., respektive am potentiären königlichen Kommissär, Generalmajor 19. Oktober 1905 im ungarischen Amtsblatte. Exzellenz. Alexander Nyiri v. Székely, auf Aber auch das Kabinett Fejervary II war nicht Grund eines im Abgeordnetenhause von dem von langer Dauer. Die Koalition, welche das Obersten Viktor Fabricius verlesenen königlichen Kabinett Fejervary I so lebhaft bekämpft hatte, Dekretes die Auflösung des für den 15. Februar etzte auch dem Kabinett Fejervary II gegenüber diesen Kampf fort. Das Chaos drohte in Un¬ 1905 einberufenen Reichstages unter Militär¬ 4 Ministerpräsident Wekerle. obwohl garn einzutreten. Beide Häuser des zuletzt für den assistenz. Da der Koalitionsausschuß — eine Mitglieder nach der Auflösung des Reichs¬ 19. Dezember 1905 einberufenen und an diesem tages mandatslos waren und die Voraussetzung Tage wieder bis zum 1. März 1906 vertagten seines rechtlichen Bestandes als eines Exekutiv¬ Parlaments erklärten diese Vertagung unter den ausschusses der koalierten parlamentarischen gegenwärtigen Umständen für ungesetzlich und Opposition hinfällig geworden war — sich noch für einen Verfassungsbruch und diesmal stimmte weiter als eine Art Nebenregierung gerierte, auch Graf Stephan Tisza samt seinem Anhange die Bevölkerung und die Munizipien des mit der Koalition. Am selben Tage gab daraufhin das Ministerium Fejervary II seine formelle Landes zu offenem Widerstand aufreizte, und so unter seiner direkten oder indirekten Ein¬ Demission, welche jedoch von der Krone nicht angenommen wurde, wogegen allerdings einige wirkung die Anarchie im Lande zunahm, nach wie vor neu ernannte politische Funktionäre und Ministerporteufeuilles in andere Hände über¬ Regierungskommissäre Gegenstand erbitterter gingen. Nun folgte — nach einigen neuerdings

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