Steyrer Geschäfts- und Unterhaltungskalender 1905

55 Stubentür auf — ein Männerschritt men. Morgen ist Ostersonntag, nächste Elisabeth schaute auf — ein Schrei Woche wollen wir zu ihr gehen, nicht und sie lag in seinen Armen. wahr, mein Kind?“ Der Referendar war gekommen, sich Elisabeth nickte zerstreut, sie sah nicht das Glück seines Lebens zu holen, nach¬ das glückliche Lächeln, das die Züge der dem er von Frau v. H. erfahren, daß er Tante erhellte. nicht umsonst kommen würde. Und mit Nächsten Tag gegen Mittag, Elisabeth gefalteten Händen stand die Tante hinter war eben mit ihren Blumen beschäftigt, dem glücklichen Paare. klingelte es, sie wollte öffnen, doch die Ernst und feierlich erklangen die Öster¬ Tante kam ihr zuvor: glocken — Christus war auferstanden „Ich geh’ schon, bleib' nur bei deinen und Glück und Liebe in einem jungen Herzen, das nicht mehr daran geglaubt Blumen. das einen harten Kampf gekämpft und Elisabeth hörte die Vorsaaltür gehen dem nun durch Gottes Gnade ein so sie achtete nicht darauf, sie hörte sprechen hohes, schönes Glück geworden. sie achtete es nicht. Da ging die Allerlei. Ein Mißverständnis. Landrat (bei Kathederblüten. „Wenn Sie im Krieg einer Visitationsreise): „Wie oft schlachtet ne Kugel pfeifen hören, brauchen Sie — Bauer: Ihr eigentlich ein Schwein? keine Angst mehr zu haben, die Kugel ist ∆ „Immer nur einmal, Herr Landrat! schon längst vorbei. Wenn Sie aber die Kugel nicht pfeifen hören, dann sehen Sie Aus einer Vereinssitzung. Redner ich vor, daß Sie nicht getroffen werden.“ (Ingenieur): „Meine Herren, es ist ein — großes Unrecht, sämtliche rauchenden Schorn¬ „Ein Prosaischer Vergleich. teine von Wien den armen Heizern in sonderbares Gefühl, mit so einer Millionen¬ die Schuhe zu schieben.“ So oft ich * Erbin verlobt zu sein! ie küsse, ist es mir, als schneid' ich einen Boshaft. Gast (dem eine etwas zähe Coupon!“ Kalbsleber serviert wurde): „Herr Wirt, in Ihre Speisekarte hat sich ein kleiner Doppelt richtig. A.: „Sehen Sie Schreibfehler eingeschlichen; es durfte nicht den Herrn dort, das ist der Buchhalter heißen: Kalbsleber, sondern Kalbsleder! Springmann, der voriges Jahr seinen Prinzipal vom Ertrinken errettete und da¬ Ein Schlauer. Meier: Herr Feld¬ zum Associé der Firma ernannt wurde! für webel, ich möcht' um drei Tag Urlaub B.. „Dann hat er also sein Chef'chen Feldwebel: „Jetzt Urlaub? bitten.“ — ins Trockene gebracht!“ Nee, mein Lieber, das wird nicht gehen Meier: „Nach Hause, Wohin denn?“ — * Monolog. Schankkellner: „So a Herr Feldwebel, Vater will ein Schwein Krieg is scho' recht! Do haben d' Leut Feldwebel: „Schwein? schlachten!“ — wvieder a Unterhaltung und san nöt so Hm. — Könnte da ungelogen Todes¬ interessiert! Seit dö Kriegserklärung da fall vorschützen. Aber das bitt' ich mir is, paßt koa Mensch mehr auf mei schlechte aus: Beweis mitbringen!“ Einschänkerei auf!

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