Steyrer Geschäfts- und Unterhaltungskalender 1905

39 für Euer Leiden zu fragen und heute Ihr auch folgen, wenn ich von Euch ver¬ habt Ihr es so hübsch bequem, die lange, daß Ihr etwas für Eure Ge¬ undheit tut. Zigeuner lagern kaum hundert Schritte von hier vor dem Häuschen am Ende „Nun denn,“ erwiderte der alte Orts¬ des Dorfes, außerdem ist auch heut' richter, „so will ich dir folgen, damit du Vollmond und da sollen ihre Mittel siehst, daß es nicht an gutem Willen fehlt; doppelt wirksam sein.“ aber, Peter, gern tue ich's, beim Himmel, „Nicht doch, Peter, wehrte der alte nicht, denn mir ist immer, als ob mir Ortsvorsteher ab, „es schickt sich nicht draußen bei den Zigeunern doch noch ein ür gute Christenleute, auf Geheimmittel Unglück zustoßen könnte.“ zu vertrauen; dann aber wurde mir auch „Schlagt Euch diese Gedanken aus dem einmal prophezeit, daß mir Zigeuner Un¬ Kopf, Vater Anzengruber,“ bat Peter, Srme S S eee ee S „und bietet dem Zufalle die Hand, denn glück bringen würden, und ich habe diese es ist ja bekannt, daß die Zigeuner, die Prophezeiung noch nicht vergessen. in aller Herren Länder umherreisen, mit¬ „Vater Anzengruber, seid Ihr denn ein unter bessere Heilmittel haben, als unsere Kind?“ rief Peter, „daß Ihr Euch vor tüchtigsten Doktoren.“ Prophezeiungen fürchtet. Mehr Unglück, Bald hatte Peter auch die letzten Be¬ als wir beide zu tragen haben, können denken des Alten beseitigt, und gerade uns die Zigeuner schwerlich bringen als die Dorfglocke die Mitternachtsstunde Außerdem habe ich ein Recht, diese Ge¬ verkündete, schritten beide dem Zigeuner¬ fälligkeit von Euch zu erbitten. Bedenkt lager zu. Heller, strahlender Lichtschein doch,“ fügte er treuherzig hinzu, „Ihr leuchtete ihnen entgegen, und vor Ver¬ seid ja, seit der Vater tot ist, der einzige wunderung starr, standen sie nach weni¬ Mensch, der mir nahe steht, und da müßt

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