Steyrer Geschäfts- und Unterhaltungskalender 1900

73 über die Aufhebung des § 14. Er schilderte mit und der deutschen Volkspartei bei dem Beginn einer, auch auf den Gegner wirkenden Bered¬ des Nekrologes aus dem Saale entfernten und amkeit die Gefahren einer Zeit des parlament¬ erst nachdem Dr. v. Fuchs geendet, wieder er¬ losen Regierens, welche seltsamerweise eine große chienen. Auch eine Ministeranklage wegen der parlamentarische Partei von freiheitlicher Ver¬ oben erwähnten Decretirung des Ausgleichs¬ unbe¬ gangenheit demonstrativ herbeisehne, um und Budget=Provisoriums auf Grund des § 14 For¬ hindert ihren uferlosen Strebungen und tand auf der Tagesordnung dieser ersten Sitzung derungen die ebenso schrankenlose Erfüllung zu welche ebenfalls den Wiederbeginn der von der den gewinnen. Und es erstand der Regierung, deutschen Fortschrittspartei und Volkspartei Jungtschechen ein — um in seinem eigenen Stile neuerdings beschlossenen Obstruction vorderhand zu sprechen — unberufener Advocat; sein erstes durch namentliche Abstimmungen brachte. Die Wort war der zündende Funke, der dem lebens¬ unterdessen bekannt gewordene Erlassung einer müden Hause noch eine stürmische und bedenk¬ weiteren, im Sinne der von den Deutschen liche Lebensäußerung entlockte. An die Wetter¬ o lebhaft angefochtenen böhmisch=mährischen tage der Aera Badeni gemahnte der Augen¬ Sprachenverordnungen gehaltenen Sprachen¬ blick, als sich der Abgeordnete Kramarz erhob, Ex¬ für Schlesien hatte die verordnung um das Wort Daszynski's zu pariren, um plosivstoffe, welche im Parlamente angesammelt Stadt Iglau. eine Speere nach der deutschen Opposition zu waren, um einen neuen vermehrt. Die deutsche chleudern, um seine eigene Partei von der An¬ Opposition war erbittert über die Art und Weise, klage absolutistischen Uebermuthes zu entlasten wie man ihre Wünsche und Beschwerden igno¬ und die Staatsnothwendigkeit des Fallbeilpara¬ rirte und mißachtete. Die Regierung hinwieder graphen zu predigen. Seine Worte gingen unter und die Majorität waren entrüstet darüber, n einem jener elementaren Stürme, die er einst daß die Obstruction nicht zu besiegen, die deutsche mit heraufbeschworen, die ihn oft genug umtobt Opposition in der Beharrlichkeit ihrer Forde¬ hatten. Abermals suchte er gegen diese Sturmes¬ rungen nicht zu erschüttern war. Ein einziger gewalt anzukämpfen, aber sie überfluthete ihn, zündender Funke konnte genügen, um die Ex¬ ie erstickte seine Rede. Umsonst waren die Bei¬ plosion herbeizuführen und damit für Regierung fallssalven der schirmenden Freunde, die Oppo¬ und Majorität den Beweis zu erbringen, daß ition umdrängte dicht und beharrlich seinen das Parlament arbeitsunfähig und daher zu Standplatz, bis ein Beifallsruf von der Gallerie vertagen sei. Und dieser zündende Funke sollte der Zuruf eines publicistischen Parteigängers des am 27. Jänner 1899 seine Schuldigkeit thun. Redners, die erbittertsten der deutschen Abgeord¬ Um der ewigen Gefahr der Vertagung ein neten zu einem thätlichen Ausfall, zum Ersteigen Paroli zu bieten, forderte an diesem Tage der der rechtsseitigen Journalistentribüne verleitete. Abgeordnete Daszynski, auf vorhandenen Ein Handgemenge, nicht mehr im Saale, nein, Dringlichkeitsanträgen fußend, die Verhandlung

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