Steyrer Geschäfts- und Unterhaltungskalender 1896

48 Humoristisches. Aus der Kinderstube. Anüberlegt. Mama: „Aber Max, zieh' doch Deine gnädige Frau, Dienstmädchen: „Nehmen Stiefel selbst an! Glaubst Du denn, daß Schirm ins den alten oder den neuen wenn Du einmal zu den Soldaten kommst, Concert?“ dann auch immer ein Kindermädchen neben Frau: „Dumme Gans? Natürlich den Dir steht? neuen; ich werde doch nicht 10 kr. für Max: „O ja, Mamal die Soldaten den alten Schirm zahlen!“ haben immer Kindermädchen!“ Mißverständniß. Ein langes Theaterstück. Der Herr Doctor macht einer Dame Frau: „Du kommst so spät, ist denn beim Tanzen sehr die Cour. Diese wird Stück so lang?“ das unwohl und flüchtet sich ins Nebenzimmer Mann: „Das kannst Du Dir denken, im an die Brust ihrer Tante. Der Doctor letzten Act hat die Heldin ihre Handschuhe folgt ihr besorgt und fragt voll Theil¬ zuzuknöpfen. nahme: „Gnädiges Fräulein, was haber Sie? Der sorgsame Hausarzt. Dame (haucht halb ohnmächtig): Dame: „Sie glauben also wirklich 20.000 fl. sofort, später von der Mutter Herr Doctor. noch ein schönes Landgut.“ Doctor: „Ganz gewiß, gnädige Frau! Soll. Kalte Bäder kann ich Ihnen gar nicht warm genug empfehlen. A.: „Die neue Sängerin soll ganz pracht¬ voll singen.“ Noch gut abgegangen. B.: „Sie soll, ja, sie thut's aber nicht. Mutter: „Nun, wie ist Dir denn gestern das erste Mittagsessen gerathen?“ Druckfehler. Tochter: „O . .. Gustav konnte diesen Der Duellant befindet sich auf dem Morgen schon wieder ins Comptoir gehen! Wege der Besserung, doch muß er noch seinen vorletzten Arm in der Schlinge Kein rechter Erfolg. tragen. „Nun, wie sind Sie mit Ihrer Bade¬ * cur zufrieden, Madame? Hatte sie Erfolg?“ Arthur und Felix waren unzertrenn „Keinen rechten. Von den vier Töchtern liche Freunde und von seltener Bescheiden¬ ind mir doch noch drei geblieben.“ heit, indem sie zehn Jahre an einem Fische aßen, ohne jemals Unzufriedenheit an den Im Theater. Tag zu legen. Ah, Herr Huber, sieht man Sie auch * einmal mit Frau Gemahlin in einem Für die vorzüglich conservirende Wir¬ Trauerspiel! ... Warum haben Sie denn kung meines Mund= und Zahnwassers bin aber einen so schlechten Eckplatz genommen?“ ich in der angenehmen Lage, zahnlose Bei¬ „Ja, wissen Sie, meine Frau kann spiele anführen zu können. nicht viel vertragen; nach dem ersten Todten * gehen wir nach Hause!“ In der Thürspalte zeigte sich plötzlich Glaublich. derKropf eines jungen Mädchens. * „Was, das soll ein Witz sein? Da dürften Sie mich hängen und — ich lach' Reizend waren die bierstimmigen Vor¬ nicht!“ träge des Liederkranzes.

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