Steyrer Haus-, Geschäfts- und Schreibkalender für das Jahr 1888

114 115 burg gegen Saldenhofen zog. Siegfried erkannte sofort, daß es Kriegsschaaren des winnen, denn daß dasselbe gerne die unfreiwillige Haft verlassen würde, hatte ihm Patriarchen und seiner Verbündeten, der- ihm feindliche Nachbaren sind und nachdem jenes Lied verrathen. Doch wie sich demselben nahen; sollte er erst auf geheim er diesen Fall vorausgesehen hatte, fand man ihn bereits zur Vertheidigung seiner Wegen sich ihrer Liebe versichern? Er war zu selbstständig, zu sehr Sanguiniker, Burg vollkommen gerüstet. Schon am nächsten Tage wurde der erste Sturm gegen die nicht rasch zu handeln und beschloß eine Entführung. Nahezu ein halbes Jahr hatt Beste unternommen, allein vollkommen zurückgeschlagen. Wochen= und monatelang die Nachbarn Siegfried nicht mehr gesehen. Was that er? Von seiner Burg bis dauerte die Belagerung und man begann bereits das Fruchtlose derselben einzusehen. dem eine starke halbe Stunde Gehweges entfernten Stifte ließ er in aller Stille ein unterirdischen Gang graben, von dessen Vorhandensein man sich noch heute erzäh Zufällig entdeckte eines Tages eine Nonne in dem Gebüsche des Klostergartens die welcher in einem Gebüsche des Klostergartens ausmündete. Wie lange er auf d dwar verschüttete, jedoch etwas gesunkene Oeffnung des unterirdischen Ganges. Sofort Lauer um seine Beute gestanden, die Sage berichtet es uns nicht. Aber eines schöne wurde insgeheim der Belagerungscommandant hievon in Kenntniß gesetzt. In aller Tages gelang ihm der Raub. Wenn auch die plötzliche Entführung der Schwester I Stille wurde während der Nachtzeit der Gang geöffnet und hergestellt und schon in unendliche Furcht einflößte, machte dieselbe doch einer grenzenlosen Freude Raum, alf der dritten Nacht öffnete man den ebenfalls verschütteten Ausgang, welcher in den sie in dem Ritter den Abgott ihrer Träume erkannte. Und erst Siegfried! Welruckwärtigen Theil des Schloßgartens mündete. Einige Hundert der verwegensten Be¬ Ueberraschung zu hören, wie lange er bereits geliebt werde. Glück und Friede zoglagerer machten von hier nur einen Ausfall gegen das Burgthor, ließen die Brücke die Räume der väterlichen Burg ein, jener Friede wie er geherrscht, als nochsallen und verschafften dem Heere Einlaß. langer Zeit die Mutter unseres Siegfried in denselben gewaltet. Der wilde Sinn w Die Feder ist nicht im Stande, die nun folgenden Gräuel und Schandthaten zu gebrochen und im schönsten Glücke verflogen dem Paare, das der Schloßkaplan berederichten, welche die rachedürstenden Kriegsschaaren des frommen Patriarchen verübten. für ewig verbunden, die Tage und Monate gleich flüchtigen Stunden. es war ein Kämpfen auf Leben und Tod. Lange konnte man sich über das Verschwinden der Novize, Schwester Ida Ida hatte sich schon bei Beginn des Kampfes in die Schloßkapelle geflüchtet und Nonnenkloster, keine Rechenschaft geben. Sollte Ida entflohen sein? Sicher hätte mdat den Lenker der Geschicke, er möge ihren Gemahl im Kampfe siegreich erstehen dann sie bei ihren Verwandten gefunden. Sollte sie sich ein Leid zugefügt habcasen, und wenn er schon ein Opfer für den vermeintlichen Eidbruch fordere, möge er Dies schloß das heitere, lebenslustige Temperament derselben von selbst aus. Endlne dazu erkühren. — Da schleuderte ein Feind, seine Fackel in die Stallungen und fand sich im Gesinde des Ritters ein Verräther, welcher den ehrwürdigen Nonnendatd stand ein Theil der Burg in hellen Flammen. Ida hatte von Siegfried schon Nachricht überbrachte, daß die schöne Novize als angetraute Gemahlin Ritter Siegsleuher die Weisung erhalten, durch einen unterirdischen nur ihm bekannten Gang, frieds walte und allgemein als dessen guter Engel verehrt werde. Die Aebtissin,elcher vom rückwärtigen Tracte der Burg in einer halben Stunde in's Freie führte schwach, selbst den mächtigen Herrn zur Verantwortung zu ziehen, wendete sich anand im dichten Walde ausmündete, zu entfliehen. Als Siegfried seine Sache verloren Onkel der Entführten, dem obersten Schirmherrn des Klosters, den Patriarchen vol sab, entfloh er mit einigen Getreuen durch jenen Gang, in der sicheren Meinung, Aquileja. Als dieser mit Schreibebriefen und Drohungen die Rückgabe seiner Nileine Gemahlin sei bereits in Sicherheit, und schloß das eiserne Thor desselben mit an das Stift verlangte, baten Siegfried und Ida, man möge ihrem gegenseitiglesten mächtigen Riegeln. Glücke keine Hindernisse in den Weg legen, zumal Ida nur gezwungen die Bre Als sich Ida endlich ermannte und fliehen wollte, hatte das Feuer bereits die Christi geworden wäre, dem Ritter aber aus Liebe ihre Hand gereicht und Beideseapelle erfaßt. In namenloser Angst stürmte sie wie eine heilige Rächerin mit auf¬ bereits der Segen des Priesters vereinigt habe. Als dem Ritter endlich die Drohungelöstem Haare mitten durch das Kriegsvolk, welches ihr folgte, dem Ausgange zu, und ausgesprochenen Kirchenstrafen zu viel wurden, sandte er dem Patriarchen eiader das Thor war verschlossen. Mit den Worten: „Gerettet, Allmächtiger ich danke Boten, er möge sich die angebliche Braut Christi selbst holen. Dir, daß Du meinen innigstgeliebten Siegfried die Freiheit geschenkt und mein Opfer angenommen hast", sank sie ohnmächtig zu Boden. Als ihr Bewußtsein wiederkehrte Kaum zwei weitere Monate waren verflossen, als der Thurmwart dem Schloßhe icht eing dand sie sich umringt von wilden Gesellen, welche, 1 nterik des ihrem Obristen

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