Gemeinderatsprotokoll vom 9. Dezember 1932

- 94 - werden. Er (G.R.Schickl) fordert die Majorität des Gemeinderates und die einzelnen Abgeordneten auf nun endlich wirtschaftliche Arbeit zu leisten und sich für seine Forderungen einzusetzen,wei ters die Landesregierung aufzufordern, die Kleinsteinpflasterung der Sierningerstrasse zu übernehmen. Sohliesslioh fordert Redner noch die Abstellung der in der letzten Zeit erschienenen dem Fremdenverkehr schädigenden Artikel in der Presse. G.R.Hans Steiner hält es für eine Schande, dass nur drei Strassenkehrer in Verwendung stehen und fordert die eheste Inan griffnahme der Beseitigung des schlechten Zustandes der Strassen und Brücken und empfiehlt, dem Antrage des Bauausschusses weitgehendst entgegen zu kommen. G.R. Hans Witzany bezeichnet die Forderung des G.R.Sohickl als leeres Strohdresohen und verwahrt sich gegen das unwürdige Spiel, die sozialdemokratische Partei oder einzelne Abgeordnete für derartige Misserfolge verantwortlich zu machen. Jahr für Jahr bei den Budgetberatungen steht die Frage des Ausbaues der Voralpenstaasse auf der Tagesordnung des Nationalrates und werden diesbe zügliche Anträge von den Sozialdemokraten gestellt, die aber immer wieder von den Ohristlichsozialen und ihren Regierungspartnern ab gelehnt wurden. Da die Anträge eines sozialdemokratischen Abgeord neten erfahrungsgemäss von Schickls Gesinnungsfreunden abgelehnt wurden, sah sich Redner veranlasst, einen solchen auf den Ausbau der Voralpenstrasse bezughabenden Antraig durch einen landbündlerisohen Abgeordneten stellen zu lassen. Auch dieser Antrag erfuhr die Ablehnung durch die Christlichsozialen. Es kann daher nicht ge sagt werden, dass sich die Sozialdemokraten und ihre Abgeordneten für wirtschaftliche Interessen nicht einsetzen. G.R.Schickl muss auch wissen, dass es im gegenwärtigen Zeitpunkte nicht leicht ist, in einem Lande neben der Hauptverkehrsstrasse noch eine nur 40 km entfernte Nebenstrasse zum Ausbaue durchzusetzen. Es ist ja sehr nett und zu bsgipüssen,wenn sich die christlichsoziale Fraktion des Gemeinderates für Arbeitsbeschaffung einsetzt und ebenso traurig ist es, dass sie ihre Forderungen nicht einmal beim Lande

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