Gemeinderatsprotokoll vom 17. Juni 1932

- 61 - Redner kommt auch auf die Fälle Tumpach und Mellich zu sprechen und kritisiert das angeblich nachsichtige Verhalten der Gemeinderatsmehrheit diesen beiden gegenüber. Zu Kapitel 63 (Freradenverkehssförderung) glaubt Redner, dasB die Ersparungen auf diesem Gebiete dem Umstand zuzuschrei ben sind, dass sich der bezügliche Beamte meistens auf Urlaub befindet und so nicht Gelegenheit hatte, die vorangeschlagene Summe voll aufzubrauchen. Er fordert, dass dem Fremdenverkehre in Hinkunft mehr Augenmerk geschenkt werde, dass man nicht wieder eine aus 15 fo Juden bestehende rassenfremde internationale Jagd gesellschaft, wie die S.A.J.nach Steyr bringe, die zu den Bauern betteln geht und eine förmliche Jagd auf Nationalsozialisten veranstaltet. Er bezeichnet es als traurig, dass sich, nach der Rede des Bürgermeisters zu schliessen, die Steyrer-Bozialderaokraten von diesen Judenbuben und Judenmädeln wieder Mut und Kraft geholt haben. Zum Schlüsse seiner Ausführungen, die stark durch Zwischenrufe unterbrochen wurde, stellt Redner noch fest, dass die Auslagen für Personal mit 43.8 fö entschieden zu hoch seien und dass er sich leider vorläufig mit seiner Kritik zufrieden geben muss, nachdem ihm jeder Einblick in die Geschäftsgebarung der Gemeinde fehlt, auch wenn der Oberste Rechnungshof festge stellt haben soll, dass rechnungsmässig alles in Ordnung sei, so kann er dessen ungeachtet für den Rechnungsabschluss nicht stimmen. Gemeinderat Josef Urban weist den Vorwurf, dass e r ein Neuling auf dem Gebiete der Kommunalpolitik sei, zurück und er klärt, dass seine Einwendungen döm Grundsatze einer rein prole tarischen Gemeindepolitik entsprechen. Er bezeichnet den Rech nungsabschluss als ein Musterstück sozialdemokratischer Gemeinde politik und tritt für die gänzliche Streichung der Zinsen ein. (Zwischenrufe; da müssen wir noch auf das dritte Reich warten). Er fordert die Streichung der Polizeiauslagen, sowie Arbeitsbe schaffung und bemängelt die Abstriche bei der Gesundheitsfürsorge

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