Gemeinderatsprotokoll vom 17. Juni 1932

- 43 Vorarbeiters Reder^ wie auch bei sonstigen Entlassungen, keines falls parteipolitisch vorgegangen wurde und dass selbst der sozialdemokratische Vertrauensmann für die Weiterbeschäftigu.ng Reders eingetreten ist. Es haben sich aber Dinge ereignet, die aufzuzeigen Herrn Reder keinen Dienst erwfeisen würden. Den Vorwurf,dass parteipolitisch vorgegangen wird oder dass gegen einzelne nicht der sozialdemokratischen Partei angehörige Arbeiter Terror geübt wird, muss ich entschieden zurückweisen. Soviel ich weise, hat Röder bisher der kommunistischen Partei angehört, vielleicht wundert sie das, aber ich will dies nur zur Illustrie rung des Falles aufzeigen. Ich kann aber zur Beruhigung erklären, dass wir bei Wiedereinstellungen in erster Linie wieder auf die Arbeiter greifen werden, die schon bei uns beschäfltigt waren und nur im Zuge der Sanierungsmassnahmen zum Abbau gelangten. Weil uns aber schon Terror vorgeworfen wurde, so möchte ich bei düeser Gelegenheit die Minorität darauf aufimerksam machen, dass es in Steyr einen der christlichsozialen Partei nahestehenden Betrieb gibt, wo freigewerkschaftliche Arbeiter überhaupt nicht geduldet werden. Es wäre am Platze dort von Terror zu sprechen. Was die Strassenregulierungen abelangt, so ist selbstverständlich auch die Mehrheit des Gemeinderates daran weitgehendst interes siert und vmrde auch diesfalls alles unternommen, was möglich war. Es wurde auch schon wegen des Ankaufes des Hauses Bengesser in der Sierningerstrasse verhandelt. Die Verhandlungen wegen des Ankaufes dieses Hauses zum Zwecke des Abbruches sind jedoch bisher ergeb nislos geblieben und zwar aus zweifachen Gründen: Erstens wohnen in diesem Hause 7 bis 8 Parteien, denen man Wohnungen verschaffen müsste und zweitens war der Sretehungspreis des Hauses so hoch gestellt, dass wir nicht gesonnen sind, für ein derartig bau fälliges Objekt einen Liebhaberpreis von S 10.000.- zu bezahlen. Ein Tausch ist ebensowenig möglich, da wir hiefüricein guterhal tenes Gemeindehaus abgeben können. Ich will aber noch darauf hinweisen, dass wir mit dem Lande in Verhandlungen stehen, dass

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