Gemeinderatsprotokoll vom 11. April 1932

Vorrückungstermine in Kraft, wie sie vor dem zit. Gemeinderatsbeschluss bestanden haben. Ueber die Ausführungen des Referenten wird die Debatte eröffnet: G.R. Josef Kirchberger führt folgendes aus: Namens der sozialdemokratischen Gemeindefraktion muss ich erklären, dass wir den Bericht des Bürgermeisters über die Aenderung der Dienstordnung der Magistratsangestellten mit gemischten Gefühlen entgegennehmen und der Not gehorchend, nicht dem eigenen Triebe dieser Aenderung zustimmen. Dem Bürgermeister mag es keine angenehme Beschäftigung gewesen sein, den hartherzigen Arbeitgeber spielen zu müssen, der die Bezüge und verbrieften Rechte seiner Angestellten beschneidet. Die Angestellten des Magistrates Steyr haben keine geringen Opfer auf sich genommen und damit bewiesen, dass sie für die Notlage der Gemeinde Verständnis haben, was dankend anerkannt werden muss. Es sei bei dieser Gelegenheit auch der Bemühungen des Magistratsdirektor Dr. Häuslmayr anerkennend gedacht, der in letzter Zeit verschiedentlich zum Spielballe ungerechtfertigter Angriffe geworden ist. Der Bund, der sich bis heute zu einer Hilfe für Steyr noch immer nicht entschliessen konnte, redete sich immer darauf aus, dass er einer Stadt, die ihre Angestellten besser halte als er, keine Hilfe angedeihen lassen könne. Nun sind die Magistratsangestellten Steyrs den Bundesangestellten gleichgestellt, jetzt steht der Hilfe seitens des Bundes nichts mehr im Wege. Wir sind neugierig, welche Ausreden nun herhalten müssen ! Beim Bunde, der ansonsten bei Gehälter und Pensionen nicht spart. ich erinnere da nur an den Herrn Strafella,diverse Bankdirektoren usw. - wird man auch künftighin die Bevölkerung der Stadt Steyr mit billigen Ausreden abzufertigen wissen, dessen bin ich sicher ! Die Bestimmungen der neuen Dienstordnung für die Magistratsangestellten in Steyr werden auch alle jene hochbefriedigen, die

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