Gemeinderatsprotokoll vom 30. Oktober 1931

katastrophalen, Lage der Stadt beigetragen. Die Instandhaltung der vielen Brücken in Steyr hat bisher unglaubliche Summen verschlungen. Die Steuermittel der Bevölkerung sind nicht mehr vorhanden um eventuelle in dieser Beziehung noch weitere Sanierungsmassnahmen ergreifen zu können. Wenn es so weitergeht, werden wir bald anstehen, es heisst aber, bis zum Letzten durchhalten und es muss den massgebenden Faktoren endlich gezeigt werden, dass auch diese den Ernst der Lage erkennen und dass nicht wie bisher die Wünsche mit Wohlwollen entgegengenommen werden und schliesslich doch nichts geschieht. Nur die sachliche und objektive Zusammenarbeit kann unsere Schritte, die mit dem nötigen Ernst und Energie unternommen werden müssen, mit Erfolg begleiten. Bürgermeister-Stellvertreter Rudolf Marktschläger (christlichsozial ) betont, dass der Bericht des Bürgermeisters in jeder Hinsicht zu unterstreichen ist und dass man ohne Unterschied der Partei demselben zustimmen kann. Hätten die Oberbehörden die früheren Hilferufe entsprechend gewürdigt, so hätte so manches vermieden werden können. Man muss den Oberbehörden nachweisen, dass es keine Phrase ist, sondern der Hilferuf der innersten Not der Stadt entspringt. Er bringt die Anregung, dass der Antrag des Bürgermeisters von einer Deputation in der alle Parteien des Gemeinderates vertreten sind, den massgebenden Stellen mit dem nötigen Nachdruck überreicht werde und dass auch dieser letzte Schritt, wenn er auch mit Kosten verbunden ist, vor der Bevölkerung zu verantworten ist. Schliesslich ersucht Bürgermeister-Stellv. Marktschläger dass die Resolution bezw. der Antrag des Bürgermeisters einhellig von allen Parteien des Gemeinderates angenommen werde, da nur so ein Erfolg zu erwirken ist.

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