Gemeinderatsprotokoll vom 30. Oktober 1931

das Schicksal dieser Stadt bedeutet. Und heute ist noch niemand imstande zu sagen wie sich die Dinge auf diesem Gebiete entwickeln werden. Ich habe damals im Dezember 1929 klar und deutlich zum Ausdruck gebracht, dass nicht mehr viel Zeit zu verlieren sei, soll nicht eine furchtbare Katastrophe über diese Stadt kommen. Aber die Krise, die im Sommer 1929 begonnen hatte, ging mit elementarer Gewalt vorwärts und wenn im Jahre 1929 in der Fabrik noch über 6000 Arbeiter beschäftigt waren, so sind es jetzt ungefähr 1800. Ueber die Auswirkung dieser Krise habe ich ja in diesem Saale so oft und so gründlich gesprochen, dass ich mich bei meiner späteren Darstellung nur mehr auf einige wenige Ziffern beschränken kann. Selbstverständlich habe ich die Budgetberatung für das Jahr 1931,also jene Budgetberatung, in der ich auf die Entscheidung des Jahre 1931 hingewiesen habe, neuerlich zum Anlass genommen, um wieder auf die Mittel und Wege hinzuweisen, die allein eine Besserung der Gemeindefinanzen bringen könnten. Ich habe bis jetzt einen kurzen Ueberblick über meine Tätigkeit als Bürgermeister gegeben, aus dem wohl mit aller Deutlichkeit hervorgeht, dassich keine Gelegenheit verpasst habe, das Problem dieser Stadt auf jenes Niveau zu bringen, vom dem allein aus betrachtet, wirkliche Sanierungsmassnahmen durchgeführt werden können. In meiner fünfjährigen Tätigkeit als Bürgermeister dieser Stadt haben nicht weniger als 33 Deputationen aus Steyr bei den zuständigen Ministerien vorgesprochen, um die Regierung auf den Ernst der Lage aufmerksam zu machen und von ihr besondere Mittel zu erreichen, die notwendig wären, unseren Haushalt ins Gleichgewicht zu bringen, wobei uns ja von allem Anfang an klar war, dass wir nicht etwa die Mittel für eine grosszügige Kommunalpolitik verlangen können. Der Vollständigkeit halber muss ich aber noch ausdrücklich erwähnen, dass natürlich auch in den früheren Jahren keine Gelegenheit versäumt wurde, das Problem dieser Stadt in seiner ganzen Tiefe aufzurollen. Ich habe in dieser

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