Gemeinderatsprotokoll vom 24. Oktober 1931

Bericht. Für die Notstandsaktion dürften insgesamt 7 - 8000 Personen in Betracht kommen. Die amtlichen Feststellungen ergaben: 1.) ca. 1000 Personen, die ohne jedes Einkommen sind (Ausgesteuerte), hievon sind 700 im Arbeitsamte gemeldet. 2.) 1890 Personen stehen im Bezuge der Notstandsunterstützung; diese machen mit ihren Familienangehörigen zusammen 3412 Personen aus. 3.) 890 Personen stehen im Bezuge der Arbeitslosenunterstützung und machen mit ihren Familienangehörigen zusammen 1559 Personen aus. 4.) 712 Altersrentner. 5.) 118 quasikleinrentner. 6.) ca. 200 Personen, die laufende Armenunterstützung haben. 7.) 275 von den Fürsorger äten angegebene Personen. zusammen 7275. Einige hundert Personen dürften noch dazukommen, die amtlich nicht erfasst werden konnten, weil sie nirgends gemeldet sind. Hierauf stellt der Referent folgenden Antrag: Zl. 5886 Notstandsaktion für den Winter 1931/1932. Der Gemeinderat beschliesse: 1.) Für die Durchführung einer allgemeinen Notstandsaktion für die bedürftige Bevölkerung der Stadt Steyr für den Winter 1931/32 wird ein engeres Komitee bestellt, das aus dem Bürgermeister als Vorsitzenden, dem Fürsorgereferenten als Geschäftsführer, dem 2. Bürgermeister-Stellvertreter, und je einem Vertreter aus den im Gemeinderat vertretenen Klubs und mit beratender Stimme aus dem Vorstande des Fürsorgeamtes, einer Fürsorgeschwester und dem Verwalter der Fürsorgeanstalten besteht.

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