Gemeinderatsprotokoll vom 18. Juli 1931

feststellen, da diese Eingänge hauptsächlich von der künftigen Entwicklung der Steyr-Werke abhängen. Jedenfalls wird sich daher obiger errechneter Abgang wesentlich erhöhen. Einschaltend gibt der Referent Vergleichsziffern mit den Fürsorgeausgaben des I. Halbjahres 1929 - 1930 - 1931 bekannt, die fast durchwegs ein enormes Ansteigen des Erfordernisses ersehen lassen. Wenn die Fürsorgeausgaben trotz der stetig wachsenden Verelendung der Bevölkerung durch die lange Krise noch nicht übermässig gegenüber den Vorjahren gestiegen sind, so ist dies darauf zurückzuführen, dass bei der Bewilligung von Unterstützungen äusserst rigoros vorgegangen wird und die Höhe derselben stets gedrosselt wird. Die Stadtgemeinde Steyr zahlt heute momentane Aushilfen in der Höhe von 1 - 2 S und regelmässige Erhaltungsbeiträge von monatlich S 4.- bis S 5.-. Auf die Dauer wird dieser in Oesterreich einzig dastehende Unterstützungsbetrag jedoch nicht so niedrig bemessen werden können. Für die allernotwandigsten Adaptierungs- und Einrichtungsarbeiten für die Schulen während der Ferien wurden am 1. Juli 1931 S 82.000.- angefordert. Da im Voranschlag 1931 nur S 12.000.- vorgesehen wurden, können auch diese im Interesse der Aufrechterhaltung des Schulbetriebes so dringenden Arbeiten nicht zur Gänze durchgeführt werden. Abgabenerträgnis 1929 - 1931. Die Auswirkung der Wirtschaftskrise auf die Einnahmen der Gemeinde zeigt sich deutlich bei einem Vergleich der Erträgnisse aus Abgaben. Nachstehende Aufstellung weist die tatsächlichen Einnahmen der Jahre 1929-1930 sowie die vermutlichen Eingänge im Jahre 1931 bei gleichbleibender Konjunktur aus.

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