Gemeinderatsprotokoll vom 15. Mai 1931

fortzusetzen, die in dem Resolutionsantrag der letzten Gemeinderatssitzung zum Ausdruck gebracht wurden. Ich habe bereits bindende Versprechungen von der Landesregierung, dass sie einen Teil der Forderungen gemeinsam mit uns bei der Bundesregierung vertreten wird. Damit ist aber die Aufgabe des Gemeinderates noch lange nicht erschöpft. Noch ist es uns nicht gelungen, die vorgesetzten Behörden von der Tiefe des Problemes unserer Stadt zu überzeugen. Ich weiss, dass es schwer sein wird, den Regierungsstellen in der jetzigen Zeit mit dem Problem einer verhältnismässig kleinen Stadt zu kommen, aber das Problem Steyr ist schliesslich das Problem Oesterreich und dieses Problem wird erst dann gelöst werden, wenn die Bande, die uns mit der deutschen Republik verbinden, noch inniger gestaltet werden. Unsere Ziele stehen also fest, vereinigen wir alle unsere Kräfte, sie zu erreichen. In diesem Sinne lade ich alle Mitglieder des Gemeinderates zur Mitarbeit ein und ersuche auch die Beamten und Arbeiter, sowie bisher, alle ihre Kräfte in den Dienst unseres Gemeinwesens zu stellen: Unsere Arbeit gilt der Fortentwicklung unserer Stadt. Nach der mit Beifall aufgenommenen Rede des Bürgermeisters Sichlrader erteilt der Vorsitzende dem neugewählten Bürgermeister-Stellvertreter der christlichsozialen Partei, Rudolf Marktschläger, das Wort. Bürgermeister-Stellvertreter Rudolf Marktschläger weist vorerst die Vorwürfe des Gemeinderates Hans Steiner zurück und betont, dass durch solche Reden die Zusammenarbeit im Gemeinderate nicht gefördert wird und nur Konflikte geschaffen werden. Im Gemeindsrate soll nur wie bisher Wirtschaftspolitik und nicht hohe Politik vorherrschen. Sodann führt Bürgermeister-Stellv. Marktschläger folgendes aus:

RkJQdWJsaXNoZXIy MjQ4MjI2